Sie verdienen jährlich mehrere Millionen – und haben eine einzige Mission: Das ihnen anvertraute Unternehmen zum Erfolg führen. Die Rede ist von Vorstandsvorsitzenden. Zu dieser Personengruppe gehört auch der E.on-Chef Dr. Johannes Theyssen. Doch wird er seinem hohen Gehalt auch gerecht?
Im vergangenen Jahr verdiente der Top-Manager knapp sieben Millionen Euro (6,7 Millionen Euro inklusive Altersvorsorgeleistungen, um genau zu sein). Da der Aktienkurs (Dividendenzahlungen mit einberechnet) seit seinem Amtsantritt im Mai 2010 jedoch um 35,9 Prozent sank, fragen sich viele Anleger, ob Theyssen sein Geld wert ist.
Schlechter Zeitpunkt
Zugutehalten muss man dem E.on-CEO jedenfalls, dass sein Amtsantritt zu einem sehr ungünstigen Zeitpunkt erfolgte. Denn kurz nachdem Theyssen neuer E.on-Chef wurde, änderte die Bundesregierung ihre Haltung gegenüber dem Atomstrom radikal und kündigte den Atomausstieg an.
E.on zählte aufgrund seiner vielen Atomkraftwerke zu den größten Leidtragenden dieser politischen Entscheidung. Dr. Johannes Theyssen konnte das Unternehmen jedoch durch mehre Spar-und Investitionspakete auf Kurs halten.
Zudem bereitet sich E.on durch die Fusion mit Innogy auf die Stromzukunft von Morgen vor. Nach Ansicht von DER AKTIONÄR hat Theyssen die Konzernleitung in einer schwierigen Phase übernommen und den Versorger durch seine Reformpolitik stabil für die Zukunft aufgestellt. Langfristig sollten sich die von Ihm umgesetzten Maßnahmen auszahlen. Er wird seiner Vergütung daher gerecht.
Aktie kurz vor Ausbruch
Am Donnerstag sind die Papiere bereits mehrfach an die 10-Euro-Marke herangelaufen, haben diese jedoch noch nicht nachhaltig überschritten. Der Ausbruch ist jedoch nur noch eine Frage der Zeit, denn das Chance-Risiko-Verhältnis spricht eindeutlig für die Aktie. Für Konservative bleibt E.on daher ein Top-Pick.