Der Versorger E.on blickt auf eine schwierige Woche zurück. Bereits am Montag ist die Vertriebsfusion in Großbritannien zwischen der Noch-RWE-Tochter Innogy und SSE geplatzt. Durch die anstehende Innogy-Übernahme ist auch E.on unmittelbar betroffen. Noch ist offen, wie es in Großbritannien nun weitergeht.
Der britische Strommarkt gilt ohnehin als besonders umkämpft. Nachdem die Regierung inzwischen zudem die Preise deckelt, haben die Konzerne mit niedrigen Margen und teils sogar mit Verlusten zu kämpfen. Innogy wollte mit der Tochter Npower gemeinsam mit SSE einen neuen Branchenriesen bilden. Das Platzen der Fusion kostet nun bereits 2018 100 Millionen Euro an EBIT, 2019 wird mit einer Belastung von 250 Millionen Euro gerechnet.
Der Rückschlag trifft E.on mit voller Wucht. Bei der Übernahme wollte der Konzern das kriselnde britische Innogy-Geschäft nicht mit einbeziehen. Zumal E.on selbst eine Tochter in Großbritannien hat, die mit den schwierigen Bedingungen zu kämpfen hat. Die gesamte Fusion steht deshalb zwar noch nicht in Frage, die Transaktion wird aber komplexer und unattraktiver. Eine mögliche Lösung ist nun, dass Npower mit der E.on-Tochter fusioniert. Dann müsste die Sanierung allerdings im eigenen Haus geschehen. Bereits jetzt ist absehbar, dass dies eine Mammutaufgabe wäre – bei ungewissem Erfolg.
Dabeibleiben
In Großbritannien wartet zweifellos eine Herkulesaufgabe auf E.on. Es muss nun abgewartet werden, wie der Konzern das neue Problem angehen will. Neueinsteiger können daher vorerst abwarten. Wer investiert ist, sollte sich aber keine zu großen Sorgen machen. Das stabile Netzgeschäft und die soliden Vertriebsaktivitäten in Deutschland oder Osteuropa sichern den Versorger vor zu heftigen Rücksetzern ab. Der Stopp bleibt unverändert bei 7,80 Euro.