Die E.on-Aktie kann sich nach wie vor nicht von ihrem 52-Wochen-Tief lösen. Schwache Zahlen und die Risiken in Großbritannien sorgen dafür, dass die Anleger weiter vorsichtig bleiben. Zumindest am Anleihemarkt konnte E.on diese Woche einen Erfolg vermelden – der Versorger hat Green Bonds über 1,5 Milliarden Euro begeben.
Erstmals hat E.on grüne Anleihen begeben – eine fünf- und eine zehneinhalbjährige über jeweils 750 Millionen Euro. Auf den ersten Blick mutet der Zeitpunkt etwas skurril an. Immerhin gibt E.on sein Geschäft mit Erneuerbaren Energien im Rahmen des Innogy-Deals an RWE ab, wenn die Wettbewerbshüter grünes Licht geben. Doch E-Mobilität, intelligente Stromzähler oder sonstige umweltfreundliche Projekte bieten ausreichend Möglichkeiten, um den grünen Anleihemarkt anzapfen zu können.
Für E.on zahlt sich die Refinanzierung richtig aus. Die beiden Tranchen haben einen Kupon von lediglich 0 respektive 0,35 Prozent. Zum Vergleich: Im Oktober läuft eine Anleihe über 850 Millionen Pfund aus, für die E.on noch sechs Prozent pro Jahr zahlen muss. Im kommenden Jahr folgen weitere Bonds über 1,4 Milliarden Euro, die 5,75 Prozent pro Jahr kosten. Durch die Green Bonds spart der Versorger somit gut 85 Millionen Euro Zinsen pro Jahr.
Die Zinsstruktur von E.on lässt noch viel Spielraum nach oben. Die Green Bonds sind hier ein Schritt in die richtige Richtung. Wichtig ist nun aber vor allem, dass die Integration des Innogy-Geschäfts ohne größere Probleme gelingt. Daran bestehen wegen der Großbritannien-Krise Zweifel. Die Aktie ist deshalb lediglich eine Halteposition. Stopp: 7,80 Euro!