Die E.on-Aktie kämpft nach wie vor gegen den Widerstand bei der unteren Gap-Kante bei 7,40 Euro. Am Donnerstag könnte im freundlichen Marktumfeld die nächste Attacke starten. Um auf lange Sicht erfolgreich zu sein, muss der Versorger aber beweisen, dass die neue Strategie mit Erneuerbaren Energien zukunftsfähig ist. Konzernchef Johannes Teyssen fordert ein Umdenken.
Bei der Energiewende hat Teyssen auf der Handelsblatt-Energietagung eine grundlegende Reform der Finanzierung angestoßen. Der E.on-Chef fordert, dass die EEG-Umlage nicht mehr nur vom Stromkunden bezahlt, sondern gerechter verteilt wird. Im Konkurrenzkampf mit anderen Energiequellen werde der Strom sonst benachteiligt. Die Umlage, die bisher den Ausbau der Erneuerbaren Energien ermöglicht hat, würde jetzt den Zugang zu neuen Märkten verschließen. Vor allem bei der Elektrifizierung von Mobilität und Wärme seien die Preise sonst zu hoch.
Kritisch zeigte sich Teyssen gegenüber dem neuen US-Präsidenten Donald Trump. Dieser hat nach seiner Amtseinführung bereits begonnen, seine umstrittene Umwelt- und Klimapolitik in die Tat umzusetzen. Er will die Energiegewinnung aus fossilen Brennstoffen wieder aufleben lassen, um die Wirtschaft anzutreiben. Teyssen erklärte, dass die Energiewende durch Trump nicht verzögert werden könne. Diese sei kein politisches Projekt mehr und nicht von einer einzelnen Regierung abhängig.
Für Trader
E.on ist langfristig auf neue Märkte angewiesen. Die Versorgung für Mobilität und Wärme muss erschlossen werden. Vor der Bundestagswahl wird es bei der EEG-Umlage allerdings kaum noch Reformen geben. Die Aktie ist dank des starken Chartbilds für Trader dennoch interessant. Gelingt der Sprung über die Marke bei 7,40 Euro, wäre der Weg bis 8,00 Euro frei.