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Elon Musk verrät: Das Model Y ist nicht die einzige Tesla-Überraschung...

Elon Musk verrät: Das Model Y ist nicht die einzige Tesla-Überraschung...
Foto: Börsenmedien AG
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Florian Söllner 04.03.2019 Florian Söllner

Nicht nur das SUV Model Y wird der Öffentlichkeit präsentiert. Quasi nebenbei verriet nun Elon Musk auf Twitter, dass auch ein Elektro-Truck "später im Jahr" vorgestellt wird.

No, that unveil is later this year

Bereits 2018 hatte der Tesla-Chef durchblicken lassen, dass der Pickup Truck "futuristisch", "cyberpunk-like" aussehen und sechs Sitzplätze haben werde. Doch zunächst gibt es einige wichtigere Termine für die Tesla-Aktie: Die Vorstellung des Model Y und die Deadline der SEC für Musk. Die Aktie notiert derweil unter den wichtigen Marken 320 und 300 Dollar und ist weiterhin kein Kauf.

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Wir berichteten heute bereits von der Ankündigung der Vorstellung des Model Y am 14. März. Bereits Ende 2018 hatte Elon Musk ein ähnliches Datum, den 15. März ins Spiel gebracht.

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Die Erwartungen an das Model Y sind immens – hier soll das gelingen, was beim Model 3 offenbar nicht funktionierte: Eine extrem effiziente Produktion, die zu einer hohen Marge führt. Zumal das Model Y 10 Prozent teurer als das Schwestermodell sein soll. Doch das entscheidende sind die Produktionskosten. Folgende Grafik (Quelle adventureincapitalism) zeigt, dass die Tesla-Produktion in Fremont selbst bei einer Auslastung von 500.000 Autos pro Jahr (2018 wurden etwa 254.000 Autos produziert) deutlich mehr Arbeiter pro hergestellte Fahrzeuge aufwenden muss, als etablierte Hersteller. Diese Zahlen unterstreichen: Elon Musk ist der Traum einer vollautomatisierten Roboterfabrik nicht gelungen – im Gegenteil.

Model Y unveil event on March 14 at LA Design Studio

Model Y, being an SUV, is about 10% bigger than Model 3, so will cost about 10% more & have slightly less range for same battery

Zu 75 Prozent Baugleich mit dem Model 3!

Doch das Model Y soll deutlich effizienter produziert werden. Anfang Januar meldete Tesla, dass die Kapitalkosten pro Kapazität weniger als die Hälfte der Model-3-Linie in Fremont betragen sollen. Es dürfte in Reno, Nevada bei der dortigen Gigafactory gebaut werden. Wann, ist die große Frage der Tesla-Fans? Tesla meldete im Januar, dass die Massenproduktion „Ende 2020“ starten soll. Der Clou: Da das Model Y auf der Plattform des Model 3 gebaut wird, soll es 75 Prozent der Komponenten mit dem Model 3 teilen. Daher sollen die Produktionskosten “substanziell geringer” sein und der Start der Produktion schneller als die des Model 3 gelingen. Da Zweifel an der Profitabilität von Tesla aufkommen, wäre ein gelungener Markstart des Mode Y mit einer hohen, stabilen Marge ein wichtiges Signal für die Anleger.

Man darf auf Details zum Model Y und den Ansturm der Kunden gespannt sein. Bisher war die Rede von jährlich einer Million Stück des Model Y. Nun muss sich zeigen, dass nach den drastischen Preissenkungen bei Model S, X und Model 3 die teils verärgerten Fans Elon Musk treu bleiben und auch für das Model Y in großen Mengen Anzahlungen überweisen.

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Große News für Tesla-Fans gab es bereits vor wenigen Tagen: Das Model 3 wird ab 35.000-Dollar angeboten – eine hohe Nachfrage ist garantiert – denn das schnittige Elektroauto zaubert fast jedem bei der Probefahrt ein Lächeln aufs Gesicht. Doch wie viel Spaß macht das revolutionäre Auto der Tesla-Finanzabteilung – und den Anlegern? Gelingt es Tesla damit die Gewinne zu steigern und in die 50-Milliarden-Dollar-Bewertung  hineinzuwachsen? Chuck Tannert von Forbes hat im Call am 28.02. direkt gefragt: Was ist Teslas Gewinnmarge für jedes Model 3, das zu 35.000-Dollar verkauft wird? Die Antwort von Elon Musk: „Wir werden keine Fragen wie diese beantworten. Nächste Frage.“ Vielleicht weiß er es wirklich nicht genau. Auch auf die Frage wie viele Model 3 dieses Jahr verkauft werden können blieb er vage: „Wir haben keine Kristallkugel.“ Es könnten „350.000 bis 500.000“ werden.

Jetzt hat sich auch Automanager-Legende (Ford, BMW, GM) Bob Lutz in einem neuen Interview geäußert – er ist wie gewohnt Tesla-skeptisch, doch er ist einen Tick optimistischer geworden. 2016 hatte er dem AKTIONÄR noch gesagt, dass: „Tesla absolut keine Chance hat, mit dem Model 3 Geld zu verdienen.“ Auch jetzt sieht er „große Schwierigkeiten“ und Kosten, die in der Nähe der Umsätze sind, doch er spricht nun von der Möglichkeit zumindest einer kleinen Marge im Interview:

Tesla won't be able to shift sales entirely online, says former GM executive from CNBC.

Die Analysten von Bernstein schrieben in ihrem jüngsten Update, dass die Preiskürzungen von Tesla kein Hinweis auf Stärke seien. Aktuell hätte das Model 3 zu Preisen von 35.000 Dollar „nahezu null Bruttomarge“. Immerhin gibt es Hoffnung: Wenn Tesla wie geplant seine Kosten weiter senke, könne sich die Marge verbessern.

Die Ironie ist: Das Model 3 wird Tesla zum Massenhersteller machen – jedoch auch hinsichtlich maximal dünner Margen und großem Kostendruck. Die Zeit der hohen Rohmargen in der Luxus-Elektroauto-Nische scheint vorbei. Tesla wird erwachsen – und zu einem Autohersteller mit den gleichen Problemen wie GM, BMW oder Daimler.

Die Tesla-Aktie hat nach den jüngsten News knapp 10 Prozent verloren. Doch Anleger jammern auf hohem Niveau - durch die radikalen Preissenkungen haben Tesla-Kunden weit höhere prozentuelle Wertverluste ihrer bereits vorher gekauften Elektroautos hinnehmen müssen. So wurde etwa der Preis für ein long range Model S in den USA von 96.000 Dollar auf 83.000 Dollar gesenkt. Performance-Modelle sind in absoluten Zahlen noch weit mehr im Preis gefallen. Viele Tesla-Fans nehmen es sportlich, das sei bei modernen Produkten wie Computern oder Fernsehern eben üblich: Ein User berichtet, er hat vor zwei Jahren 185.000 Euro für seinen Tesla bezahlt, nun gibt es ihn neu für 117.000 Euro zu kaufen. Andere äußern ihren Unmut deutlicher: "Das Problem ist, dass immer wieder behauptet wurde, dass Teslas wertstabiler sind als andere Autos. Jetzt sieht man, das stimmt nicht." Einige kommen sich "verarscht" vor und fordern eine "Entschädigung".

Trader warten weiterhin den Bruch der 320-Dollar-Marke ab. Elektroauto-Fans, die noch keinen Tesla haben und nun günstiger zuschlagen können, feiern ünstigeren Preise, doch Investoren sind verunsichert: Ist eine zu schwache Nachfrage und Auslastung der Grund für die neuen Preise? Jetzt veröffentlichte Zahlen von insideevs zeigen, dass offenbar im Februar in den USA nur noch 5.750 Model 3 ausgeliefert wurden. Im Januar waren es immerhin noch geschätze 6.500. Zum Vergleich: Da viele Kunden noch die auslaufende Förderung nutzen wollten, wurden im Dezember "erstaunliche" 25.250 Model 3 ausgeliefert. 

Doch Insideevs blickt auch nach vorne und erwartet durch den Start des 35.000-Dollar-Model-3 wieder eine massive Steigerung der Nachfrage. Das Model 3 in der gestern verkündeten Standard-Version kommt in "bis zu sechs Monaten" auch nach Europa. 

Fest steht schon jetzt: Elon Musk hat die Autobranche mit seiner Elektroauto-Pionierrolle umgekrempelt. Auch in einem anderen Sektor ist er mit seinem Bekenntnis für den Cannabis-Konsum Vorreiter einer Revolution. Jüngst wurde die komplette Legalisierung in Kanada erreicht! Auch in mehreren US-Bundesstaaten formieren sich solche Bewegungen. Hier lesen Sie mehr zur Depot-Aufnahme eines Geheimtipp, den „Mercedes der Branche“ , der gerade erst entdeckt wird.

Es ist nicht das einzige Datum, welches Tesla-Anleger derzeit im Blick behalten müssen. Bloomberg zufolge wurde Elon Musk nun eine Deadline bis zum 11. März eingeräumt, um sich gegenüber der SEC zu seinem umstrittenen 500.000-Autos-Tweet zu äußern. 

Folgende Grafik zeigt, dass der Absatz von Tesla (obwohl die Firmenbewertung bereits das Niveau der großen Autohersteller erreicht) dennoch noch hinter den Auslieferungen von BMW, Daimler und Co zurückliegt. Doch Tesla verkauft bisher hochpreisige und innovative Elektroautos, während klassische Hersteller 2018 erst 1,4 Prozent ihrer Flotte elektrifiziert haben. Bis 2025 dürften jedoch einige Premiumhersteller bis zu 25 Prozent ihrer Autos ebenfalls mit Batterieantrieb anbieten.

Foto: Börsenmedien AG

Hinweis auf mögliche Interessenskonflikte:

Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die durch die durch die Publikation etwaig resultierende Kursentwicklung profitieren: Tesla.

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