Kryptowährungen wie der Bitcoin geraten auf der ganzen Welt ins Visier der Regulierungsbehörden. Zwar gehen die wenigsten dabei so rigoros vor wie die chinesische Regierung, doch die US-Regierung solle lieber gleich ganz die Finger davon lassen – findet jedenfalls Krypto-Fan und Tesla-Chef Elon Musk.
Seiner Einschätzung nach könnten Regierungen Kryptowährungen nicht zerstören, sondern lediglich ihren Aufstieg bremsen, so Musk bei der Code Conference in Beverly Hills . Auf die Frage von New-York-Times-Kolumnistin Kara Swisher, ob sich die US-Regierung an der Regulierung der Krypto-Branche beteiligen solle, antwortete er: „Ich würde sagen, ‚tut einfach gar nichts‘“.
Diese Laissez-faire-Einstellung mag vielleicht auch damit zusammenhängen, dass er in der Vergangenheit gerne mal auf Twitter für seine Lieblings-Coins getrommelt und damit teils heftige Kursbewegungen ausgelöst hat. Zudem hat er mit Tesla rund 1,5 Milliarden Dollar in Bitcoin investiert.
Als „großen Kryptowährungs-Experten“ würde er sich selbst deshalb aber nicht beschreiben, sagte Musk bei der Veranstaltung. Er sehe zwar einigen Wert in Kryptowährungen, er würde sie aber nicht als „die zweite Erscheinung des Messias“ bezeichnen.
Hoher Energieverbrauch nur ein Teil der Wahrheit
Natürlich waren bei dem Gespräch auch das harte Vorgehen der chinesischen Regierung ein Thema, das in der Vorwoche erneut für heftige Turbulenzen am Kryptomarkt gesorgt hatte. Musk hält es durchaus für möglich, dass die gegenwärtigen Probleme in der Energieversorgung des Landes einen Ausschlag gegeben haben, das energieintensive Mining von Kryptowährungen zu verbieten.
Übergeordnet sei aber natürlich auch der dezentrale Charakter von Kryptowährungen eine Herausforderung für die chinesische Regierung. „Kryptowährungen zielen letztlich darauf ab, die Macht von zentralisierten Regierungen zu reduzieren“, so Musk. Und das möge man dort nicht.
Auch wenn sich Elon Musk und viele Krypto-Trader auch in Zukunft möglichst wenig staatliche Einmischung wünschen, dürften die Tage der Narrenfreiheit am Kryptomarkt gezählt sein. Alleine durch die zunehmende Verflechtung mit der traditionellen Finanzwelt werden die Aufsichtsbehörden Bitcoin und Co mittelfristig genauer unter die Lupe nehmen.
Doch solange die Regulierung dabei mit mehr Augenmaß erfolgt als in China, muss das für die aufstrebende Assetklasse nicht zwangsläufig etwas Schlechtes sein. DER AKTIONÄR bleibt jedenfalls bullish und bestätigt die langfristige Kaufempfehlung für Bitcoin und Ethereum.
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Autor Nikolas Kessler ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren: Bitcoin.
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