Electronic Arts (EA) will im laufenden Geschäftsjahr mindestens ein neues Videospiel pro Monat veröffentlichen – ein krasser Kontrast zu den letzten drei Monaten. Im vergangenen Quatral konnte EA mit keiner Neuheit glänzen. Nach dem extremen Erfolg der Nintendo Switch, will der Konzern auch mehr auf die portable Konsole setzen. Die Aktie verliert im frühen US-Handel trotz der positiven Aussichten über vier Prozent.
Die Bilanz enttäuschte: Von Januar bis März schrumpften die digitalen Umsätze um elf Prozent. Nach den Zahlen versucht Electronic Arts den Fall zu verlangsamen. Im laufenden Geschäftsjahr sollen 14 neue Spiele für die Playstation 4 und X-Box-One veröffentlicht werden. Dazu kommen mehrere Nintendo-Switch-Spiele, angefangen mit Burnout Paradise Remastered im Juni.
Die Switch-Initiative kommt wenig überraschend, sorgte Nintendos tragbare Konsole für den umsatzstärksten Monat für die Branche seit 2008. Mittlerweile hat Nintendo mit bisher 54 Millionen verkauften Geräten bereits Microsofts X-Box-One (52 Millionen) überholt und der Run geht weiter. Im laufenden Geschäftsjahr – dem vierten Lebensjahr für die Nintendo Switch – sollen 22 Millionen Konsolen verkauft werden (2019: geplante 19,5 Millionen Geräte).
Von dem Kuchen will Electronic Arts ein Stück abhaben – bisher sind lediglich fünf EA-Spiele für Nintendos Konsole erhältlich (darunter dreimal die FIFA-Reihe).
Zu den 14 neuen Spielen gehören die jährlichen FIFA-, Madden-NFL- und NHL-Games, die durch Corona nicht verschoben werden müssen. Die restlichen Spiele will EA am 11. Juni in einem Live-Stream ankündigen. Nun zur schlechten Nachricht: Die neuen Spiele für die Fanlieblinge Dragon Age, Star Wars oder Battlefield sollen erst im kommenden Geschäftsjahr erscheinen. Dennoch ist die Spiele-Offensive zu begrüßen, denn die Spieler lechzen nach neuen Inhalten für ihre Konsolen. Ältere Spiele sollen zum Start der Playstation 5 und X-Box Series-X diesen Herbst auch kostenlose Grafikupdates bekommen – ein guter Kompromiss. Den Dip nach den Zahlen können risikofreudige Anleger zum Einstieg nutzen.