Palladium feiert eine einsame Rallye und steigt höher, als Gold und Platin je standen. Anleger setzen auf diversifizierte Produzenten. Am Montag war es so weit: Mit einem Kurs von 2.585 Dollar erreichte der Palladiumpreis ein neues Allzeithoch.
20 Tage war das Edelmetall in Folge gestiegen – ebenfalls ein Rekord. Damit übertraf Palladium sogar das Allzeithoch des vermeintlich großen Bruders Platin. Doch was steckt hinter dieser Rallye?
Palladium wird vor allem von der Autoindustrie nachgefragt. Knapp Dreiviertel des Weltmarktangebots wird in Katalysatoren verbaut. Hier haben höhere Umweltstandards dazu geführt, dass die Nachfrage in den vergangenen Jahren angezogen hat. Gleichzeitig ist die Versorgungssicherheit nicht so hoch. Die größten Palladiumproduzenten sitzen in Südafrika und Russland. Gerade in Südafrika hatten die Minenbetreiber immer wieder mit Stromausfällen zu kämpfen. Dazu bereiteten den Platin- und Palladiumproduzenten in den vergangenen Jahren immer wieder Streiks Probleme, bei denen die Minen oft monatelang außer Gefecht gesetzt worden sind. Aber alles nur auf die fundamentalen Gesichtspunkte herunterzubrechen ist bei einer derartigen Bewegung schwierig. Immerhin ist Palladium in vielen Bereich substituierbar – beispielsweise durch das aktuell wesentlich günstigere Platin. Die parabolische Bewegung der vergangenen Tage ist sicherlich auch stark durch spekulatives Kapital getrieben. Zwar hatte sich Goldman Sachs zu Wort gemeldet und sieht Palladium noch bis 3.000 Dollar steigen, bevor es zu einer Korrektur kommen soll. Doch Anleger sollten Vorsicht walten lassen: Das Chance-Risiko-Verhältnis ist zumindest kurzfristig auf diesem Niveau alles andere als attraktiv.