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Ein Nachruf auf den größten Spekulanten

Ein Nachruf auf den größten Spekulanten
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28.11.2020 ‧ Markus Hechler

Heute wollen wir uns einem der größten Börsenspekulanten aller Zeiten widmen: Dem legendären Jesse Lauriston Livermore, wegen seinem jugendlichen Aussehen auch der "Boy Plunger" genannt. 

Jesse Livermore begann schon im Alter von fünfzehn Jahren mit dem Traden und erwirtschaftete 1892 einen Gewinn von über 1.000 Dollar (was inflationsbereinigt heute mehr als 28.000 Dollar entspräche). Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts waren vornehmlich in Nordamerika die sogennaten Bucket Shops sehr beliebt. Hier konnten Kleinanleger am Börsenboom teilnehmen und mussten nur geringe Margin Zahlungen hinterlegen. Sozusagen die ersten "Robin Hooders".

Die Inhaber der Bucketshops notierten die an der Wall-Street gehandelten Aktien zu Vergangenheitskursen mit Kreide an eine Tafel, und die Kleinanleger handelten mit einer Zeitverzögerung auf die Kurse. Jesse Livermore hatte ein gutes Gespühr, die verzögerten Kurse zu "lesen" und wurde nach einiger Zeit steigender Bekanntheit von allen „Aktien-Wett-Büros“ in Amerika verbannt. Danach konnte er nur noch über Mittelsmänner seine Aufträge in den Bucket-Shops platzieren.

Die logische Konsequenz: Umzug an die Wall Street

Die logische Konsequenz war ein Umzug nach New York, um direkt an der Wall Street zu traden. Erstaunlicherweise funktionierte Livermores Strategie mit Echtzeitkursen nicht und er verlor sein gesamtes Vermögen. Er lieh sich von einem Bekannten 500 Dollar und zog durch Amerika um mit dem „Lesen des Tapes“ und dem Traden auf verzögerte Kurse sein verlorenes Geld wieder zurück zu gewinnen.

Nach kurzer Zeit kehrte er nach New York zurück, beglich seine Schulden und verdiente mehr als 50.000 Dollar, die er aber auch an einem Tag verlor und somit wieder pleite war. Ein weiterer Ausflug in die Welt der Bucket-Shops ermöglichte Livermore wieder sein Konto aufzufüllen und einen luxuriösen Lebensstil zu führen, um dann im Jahr 1902, zum dritten mal nach New York zurückzukehren.

Livermore vermehrte sein Vermögen kontinuierlich und verdiente mit einer Short Position nach dem großen Erdbeben 1906 in San Francisco, die für damalige Verhältnisse unglauliche Summe, von 250.000 Dollar. Im Oktober 1907 machte Livermore mit einer Short Position nach dem Aktiencrash seine erste Million, um sein gesamtes Vermögen nur kurze Zeit später mit einer Long Positionen im Weizen und Baumwolle erneut komplett zu verlieren. 

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Das große Beben von San Franciso - Livermore macht ein Vermögen

Zum dritten Mal Pleite zieht er nach Chicago und wird engültig zur Legende

1925 verdient Livermore mehr als fünf Millionen Dollar im Getreidemarkt, um dann im großen Crash 1929 endgültig zur Legende aufzusteigen. Mit einer Short-Position gewinnt Livermore die für damaligen Verhältnisse die unglaubliche Summe von 100 Millionen Dollar, was heutezutage circa 1.6 Milliarden Dollar entspricht. 

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Zu späteren Lebzeiten, schon etwas gezeichnet vom ständigen auf und ab

Kein Erfolg mehr im späteren Leben

In den folgenden Jahren spekulierte Livermore auf weiter fallende Aktienkurse und verlor bis 1934 sein großes Vermögen bis auf einen einstelligen Millionenbetrag. Er litt unter Depressionen, und die Trennung von seiner zweiten Frau, sowie viele Frauenbekanntschaften brachten ihn emotional aus dem Gleichgewicht. Durch seinen seelischen Niedergang verlor er auch zunehmend das nötige Geschick beim Spekulieren.

Der in Deutschland wahrscheinlich eher unbekannte „König der Spekulanten“ jagte sich im Alter von 63 Jahren, am 28.November 1940 eine Kugel in den Kopf und hätte am 26. Juli 2020 seinen 143 Geburtstag gefeiert.

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