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Silber über 50 US-Dollar: Die irre Geschichte der Hunt-Brüder

Silber über 50 US-Dollar: Die irre Geschichte der Hunt-Brüder
Foto: Getty Images
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31.10.2020 ‧ Markus Hechler

Die Familie Hunt hatte in den 30er-Jahren schon Millionen Dollar im Ölgeschäft verdient, Anfang der 70er begannen die Brüder Nelson und Herbert mit den Aufkäufen von Silbervorräten. Sie waren der Überzeugung, dass Papiergeld keine Zukunft hat. Eine rasch steigende Inflation, der Vietnamkrieg und andere Krisen bewegten sie dazu, in physisches Silber zu investieren. Vergleicht man die damalige Situation mit der heutigen, ist es durchaus angebracht Parallelen zu ziehen. 

Die Notenbanken drucken Geld in einem noch nie dagewesenen Ausmaß, die Zinsen fallen immer weiter und die Glaubwürdigkeit in unser Geldsystem ist so niedrig wie nie zuvor. Der Beginn einer Flucht in Sachwerte.

Zurück in die 70er Jahre: Die zwei Spekulanten begannen 200.000 Unzen Silber bei 1,50 US-Dollar zu kaufen, der Preis stieg innerhalb von drei Jahren auf drei Dollar. Ihre Position wurde immer größer, 1974 waren es schon 55 Millionen Unzen und Silber notierte bei sechs Dollar. Mit der Hilfe von arabischen Investoren und durch den Einsatz von Krediten kauften die Brüder weitere 40 Millionen Unzen. Als Sicherheit wurden die Silbermengen hinterlegt, der Preis kletterte auf 16 Dollar. Die Gier kannte keine Grenzen mehr, es wurden über den Terminmarkt auch Futures gekauft, die sie sich auch teilweise ausliefern ließen. Aus Angst, der Staat könnte ihren Silberbesitz konfiszieren (Goldverbot von 1933 bis 1974), wurden rund 40 Millionen Unzen aus dem Land gebracht und fast sämtliche Tresore in der Schweiz befüllt. 

Zum Höhepunkt dieses Kaufrausches besaßen die Gebrüder Hunt rund 150 Millionen Unzen Silber (ca. 5.000 Tonnen), sowie rund 200 Millionen Unzen an der Terminbörse Comex. Zur damaligen Zeit entsprach dies fast zwei Dritteln der US-Vorräte und 15 Prozent der weltweiten Silbervorräte. Der Markt war „gecornert“!


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Die Handschrift der Gebrüder Hunt 1980

Mit der Börsenaufsicht legt sich keiner an

Jetzt reagierte die Börsenaufsicht und die Comex. Es wurde Investoren nur noch gestattet, maximal drei Millionen Kontrakte zu halten, wer mehr besaß musste bis Ende Februar liquidieren. Die Hunts waren sich sicher, dass durch diese Restriktionen Silber knapp wurde, sie kauften weiter physische Ware auf. Der Preis stieg von 30 Dollar bis auf 50 Dollar Ende Januar. Die Börse setzte den Handel am Terminmarkt aus und ließ nur noch Verkäufe (liquidation only trading) zu, der Silberpreis kollabierte und notierte Ende März 1980 unter 20 Dollar.

Am 27. März 1980, dem „Silver Thursday“, fiel der Silberpreis bis auf 10,8 Dollar, die Gebrüder hatten durch den rapiden Wertverfall des Metalls plötzlich 1,5 Milliarden Dollar Schulden und waren pleite.

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