Um Eckert & Ziegler ist es ruhig geworden. Die Aktie pendelte in den letzten Wochen in einer Range zwischen 125 und 148 Euro seitwärts. Sicher, die Coronakrise und der Ölpreisverfall haben die Gesellschaft in den vergangenen Monaten etwas belastet. Doch die Aussichten bei dem Strahlen- und Medizintechnikkonzern sind unverändert gut. Zu diesem Schluss kommen auch die Analysten von Hauck & Aufhäuser. Die Aktie arbeitet am Kaufsignal.
Eckert & Ziegler hat das Geschäft im ersten Quartal dank der Nachfrage nach medizinischen Produkten und Dienstleistungen stabil halten können. Dagegen schwächelte die Nachfrage aus der Industrie. Der Umsatz stieg um zwei Prozent auf 44,5 Millionen Euro. Unterm Strich stand auch unter anderem wegen Währungsbelastungen (vor allem die Abwertung des brasilianischen Reals) ein Gewinnrückgang von 14 Prozent auf 5,0 Millionen Euro.
Der Vorstand sieht mit den Ergebnissen des ersten Quartals aber einen Boden erreicht, der auch das laufende Quartal prägen werde. Für das Gesamtjahr wurde die Prognose bestätigt. 2020 wird dabei bewusst konservativ vorerst nur mit einem Umsatz von 170 Millionen Euro (Vorjahr: 178,5 Millionen Euro) und einem EBIT von 25 Millionen Euro gerechnet. Daraus sollte sich ein Konzerngewinn 3,50 Euro je Aktie (Vorjahr: 4,29 Euro) ergeben. Traditionell besteht bei den Planvorgaben der Hauptstädter Luft nach oben.
Hauck & Aufhäuser kommt nach einem Gespräch mit dem Vorstand zu dem Schluss, dass das laufende Jahr für das Medizin- und Strahlentechnik-Unternehmen besser laufen könnte als bisher gedacht. 2021 dürfte sich das Wachstum zudem wieder beschleunigen. Die Experten haben ihre Kaufempfehlung mit Ziel 210 Euro daher erneut bestätigt.
Nicht ohne Grund: Auch wenn es in den letzten Monaten durch die Coronakrise etwas in den Hintergrund gedrängt wurde: Eckert & Ziegler profitiert von einer steigenden Nachfrage nach Krebs-Therapien und sollte daher schnell wieder auf den Wachstumspfad zurückkehren. Unter anderem könnten anstehende Indikationserweiterungen durch die großen Pharmakonzerne bei Eckert & Ziegler als Zulieferer der benötigten Radionuklide zu einer überproportional steigenden Nachfrage führen. Zudem sagt auch der Bayer-Konzern mit dem Aufbau einer pankarzinomen Plattform dem Krebs den Kampf an. Auch hier könnte sich für die Berliner als Zulieferer viel Potenzial ergeben.
Bleibt die Gesellschaft auf dem eingeschlagenen Weg, dürfte es nur eine Frage der Zeit sein, bis mit dem nachhaltigen Sprung über die obere Begrenzung der Seitwärtsrange eine neue Aufwärtsbewegung Richtung 200 Euro gestartet wird. DER AKTIONÄR spekuliert im Real-Depot auf dieses Szenario.
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