Drillisch hat im zweiten Quartal bei leicht sinkenden Umsatz deutlich mehr verdient. Details zur Vereinbarung mit Telefonica Deutschland hatte das Unternehmen auch bekannt geben. Allerdings vorerst unter Vorbehalt, da die Genehmigung der EU-Kommision noch aussteht.
Der Umsatz sei im Vergleich zum entsprechenden Vorjahreszeitraum um 2,5 Prozent auf 70,4 Millionen Euro gefallen, teilte das TecDAX-Unternehmen am Mittwochabend mit. Der um die Effekte aus der Reduzierung der Freenet-Beteiligung bereinigte Gewinn kletterte hingegen um über 20 Prozent auf 13,2 Millionen Euro nach oben. Auch vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) blieb mit 21,8 Millionen Euro deutlich mehr übrig, ein Plus von 21,8 Prozent.
Das Drillisch-Management um Vorstandssprecher Paschalis Choulidis behielt die Prognose für das Gesamtjahr bei. Das EBITDA soll von knapp 71 Millionen Euro auf 82 bis 85 Millionen Euro steigen, wobei das obere Ende dieser Spanne angepeilt wird. Im kommenden Jahr soll das EBITDA dann bei 95 bis 100 Millionen Euro liegen. Bei der Dividende will Drillisch in den Jahren 2014 und 2015 jeweils mindestens 1,60 Euro je Anteilschein auf den Tisch legen.
Details zum Abkommen mit Telefonica
Vorbehaltlich der noch ausstehenden Genehmigung der Fusion von Telefonica Deutschland und E-Plus will das hessische Unternehmen seine Kapazitäten deutlich ausweiten. In den kommenden fünf Jahren wollen die Maintaler schrittweise 20 Prozent des Netzes der nach Kundenzahl gemessen künftigen deutschen Nummer eins auf dem Mobilfunkmarkt abnehmen. Überdies hat sich Drillisch eine Option auf weitere zehn Prozent gesichert. Damit wollte Telefonica den Brüsseler Behörden die Fusion schmackhaft machen. Mit dem Start erweiterten Kapazitäten rechnet Drillisch frühestens zum 1. Januar 2015. Außerdem kaufen die Hessen Telefonica zunächst 50 Shop-Standorte ab. Weitere 550 Läden könnten folgen.
Citigroup ist optimistisch
Dem Unternehmen steht in Zukunft deutliches Wachstum bevor: Der Marktanteil am Umsatz von aktuell rund zwei Prozent dürfte sich im deutschen Mobilfunk mit dem Netzabkommen vervielfachen, schätzt Citigroup-Analyst Simon Weeden. Drillisch könnte durchaus auf rund ein Zehntel der Kunden kommen, rechnete der Experte vor.
Top-Investment
Gibt die EU-Kommission ihre Zustimmung für die große Fusion zwischen Telefonica Deutschland und E-Plus, dürfte Drillisch deutlich profitieren. Mit starken Zahlen könnte der neue Angriff der Aktie auf das Rekordhoch aus dem Juli allerdings bereits vorher beginnen. Der Konzern lockt zudem weiterhin mit einer Dividendenrendite von knapp sechs Prozent. Investierte Anleger bleiben bei einem der Top-Picks des deutschen Aktienmarkts dabei.
(Mit Material von dpa-AFX)