Eine hohe Nachfrage nach seinen Produkten in der Corona-Pandemie hat dem Medizin- und Sicherheitstechnikkonzern Drägerwerk im dritten Quartal einen Gewinnsprung beschert. Der Gewinn stieg von Juli bis September auf 81,5 Millionen Euro, wie das Unternehmen am Donnerstag in Lübeck mitteilte. Im Vorjahr hatte Drägerwerk hier 3,7 Millionen Euro ausgewiesen. Der Auftragseingang kletterte um 7,5 Prozent auf 747,8 Millionen Euro. Rechnet man Währungseffekte heraus, dann war das ein Plus von 13 Prozent. Dräger stellt Schutzmasken her, aber auch Produkte für die Behandlung von Corona-Patienten, wie etwa Beatmungsgeräte.
Der SDAX-Konzern hatte erst jüngst vorläufige Zahlen zum dritten Quartal vorgelegt und seine Jahresziele konkretisiert. Der Umsatz stieg wie bekannt um rund 30 Prozent auf 862,5 Millionen Euro. Das operative Ergebnis (Ebit) sprang von 9,3 auf fast 127 Millionen Euro. Für das Gesamtjahr 2020 erwartet das Unternehmen ein währungsbereinigtes Umsatzwachstum von 14 bis 22 Prozent und eine Ebit-Marge zwischen 7,0 und 11,0 Prozent. Dabei geht Drägerwerk davon aus, bei beiden Kennziffern das mittlere bis obere Ende der Prognosespanne zu erreichen.
„Wir sind in den ersten neun Monaten 2020 stark gewachsen, unsere „Technik für das Leben“ ist in der Corona-Pandemie gefragt wie nie zuvor“, sagte Stefan Dräger, Vorstandsvorsitzender der Drägerwerk Verwaltungs AG.„Das deutliche Wachstum schlägt sich auch in einer sehr erfreulichen Ergebnisentwicklung nieder. Wir erwarten nun, daß Umsatz und Ergebnis im Geschäftsjahr 2020 im mittleren bis oberen Bereich unserer Prognose liegen werden.“
Die Aktie von Drägerwerk kannte im Frühjahr im Zuge der Corona-Krise fast kein Halten. Zuletzt ging das Papier in eine Konsolidierung über. Auch am heutigen Donnerstag konnten die Zahlen nicht beflügeln. Bis zum Nachmittag gab das Papier sämtliche Tagesgewinne ab und rutschte ins Minus. DER AKTIONÄR empfiehlt bei der Aktie mit einem Stopp bei 63,50 Euro investiert zu bleiben. Gerade in der derzeitigen sich zuspitzenden Phase dürften auch die Produkte von Drägerwerk wieder verstärkt gefragt sein.
(Mit Material von dpa-AFX)