Steigende Ölpreise, unerwartet gute Daten vom US-Immobilienmarkt sowie positiv interpretierte Aussagen von US-Notenbankchef Jerome Powell haben die US-Aktienmärkte am Mittwoch klar nach oben befördert. Dabei stieg der anfangs noch im Minus liegende Dow Jones Industrial über die vielbeachtete Marke von 32.000 Punkten und erklomm ein weiteres Rekordhoch bei knapp 32.010 Zählern. Letztlich gewann der US-Leitindex 1,4 Prozent auf 31.961,86 Punkte.
Der marktbreite S&P 500 schloss mit einem Plus von 1,1 Prozent bei 3.925,43 Zählern. Der in den vergangenen Handelstagen unter Druck gestandene technologielastige Nasdaq-100-Index rückte um 0,8 Prozent auf 13.302,19 Punkte vor.
Zu den größten Gewinnern zählten die Ölwerte, die von deutlich gestiegenen Ölpreisen profitierten. Der Preis für ein Barrel der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) erreichte den höchsten Stand seit über einem Jahr. So stiegen die Aktien von Chevron um 3,7 Prozent und jene von ConocoPhillips um 4,9 Prozent. Die Papiere von Occidental Petroleum schnellten gar um 8,1 Prozent hoch.
Die Aktien von Johnson & Johnson legten um 1,3 Prozent zu. Sie reagierten damit auf eine Einschätzung der US-Arzneimittelbehörde FDA, wonach das in den USA vor der Zulassung stehende Corona-Vakzin des Pharmakonzerns sicher und effektiv sei.
Nach oben ging es im Leitindex sonst noch für die Bankaktien. Die Papiere von Goldman Sachs kletterten um 3,6 Prozent und jene von JPMorgan um 1,8 Prozent.
Zum Spitzenreiter wurden die Titel des Flugzeugbauers Boeing mit plus 8,1 Prozent. Sie profitierten erneut von Hoffnungen auf baldige Corona-Lockerungen, ebenso wie Airline-Aktien. So gewannen American Airlines, United Airlines und Delta Air Lines zwischen 2,6 und 8,6 Prozent.
Unter den Nebenwerten waren die Aktien von McAfee gefragt. Zuletzt zogen sie um 7,1 Prozent an, nachdem der Sicherheitssoftware-Hersteller mit seinem Umsatz die Analystenerwartungen übertroffen hatte. Beflügelnd wirkte zudem eine Hochstufung der Titel durch die Deutsche Bank.
Absoluter Überflieger des Tages war die Aktie von Gamestop. Sie gewann mehr als 100 Prozent auf 91,71 Dollar. Der Videospielhändler steckt schon länger in der Krise, doch angetrieben von im Internet organisierten Hobby-Anlegern hatten die Aktien der Firma im vergangenen Monat eine atemberaubende Rallye hingelegt. Das wiederum brockte einigen Hedgefonds, die auf einen Kursverfall gewettet hatten, milliardenschwere Verluste ein. Ende Januar hatte die Aktie ein Rekordhoch von über 483 Dollar erreicht, doch der Höhenflug war rasch wieder vorbei. Am Dienstag sorgte noch der Rücktritt des Finanzchefs für weitere Verluste. Nun wird die Aktie wieder gezockt.
Massiv nach oben ging es auch bei Fisker. Die Aktie gewann am Ende knapp 39 Prozent auf 22,58 Dollar. Wie zuletzt bekannt wurde, rückt der vor allem als Hersteller von Apple -Geräten bekannte Auftragsfertiger Foxconn weiter ins Autogeschäft vor. Mit der Elektroauto-Firma Fisker wird Foxconn ein neues Modell entwickeln, das 2023 auf den Markt kommen soll. Pro Jahr sollen mehr als 250.000 Fahrzeuge gebaut werden, wie die Unternehmen am Mittwoch mitteilten. Ein Teil könnte in den USA gefertigt werden, wie der Finanzdienst Bloomberg unter Berufung auf informierte Personen berichtete. Für Fisker wird es das zweite Modell nach dem SUV Ocean sein, der 2022 in Produktion gehen soll.
(Mit Material von dpa-AFX)