An den Börsen setzt sich die Talfahrt fort. Zeitweise unterbricht die amerikanische Börse den Handel. Doch auch nach der Unterbrechung gibt es für die Kurse kein Halten. Der Dow Jones bricht zeitweise um mehr als 10 Prozent auf rund 19.000 Zähler ein. sämtliche Bemühungen, die Lage zu beruhigen, scheitern. Die Hoffnung: Der US-Leitindex erreicht bald seinen langfristigen Aufwärtstrend.
Es passieren momentan Dinge, die man sich in den kühnsten Träumen nicht hat vorstellen können. Der Dow Jones hat seit seinem Allzeithoch mehr als 10.000 Zähler abgeben müssen und damit mehr als 35 Prozent verloren. Schlimmer trifft es noch Firmen aus der Luftfahrt-, der Reise- und der Ölindustrie.
Der Energiesektor steht besonders unter Verkaufsdruck, nachdem die Ölpreise erneut einbrechen. So kostete Öl der Nordseesorte Brent zeitweise 26,65 US-Dollar und damit so wenig wie seit dem Jahr 2003 nicht mehr. Die Papiere von Chevron, Exxon Mobil und Occidental Petroleum verlieren zeitweise bis zu 21 Prozent.
Noch stärker unter die Räder kommen die Aktien von Fluggesellschaften. Delta Air Lines und American Airlines büßen jeweils 32 Prozent ein, United Airlines geht um rund 35 Prozent nach unten. Aufgrund der enormem geschäftlichen Schäden, die die rapide Ausbreitung des Virus hinterlässt, wollen die US-Fluglinien Staatshilfen im Volumen von über 50 Milliarden Dollar beantragen.
Schlusslicht im Dow waren wieder einmal die Titel von Boeing mit minus 24 Prozent. Der angeschlagene US-Luftfahrtriese hat in der Coronavirus-Krise eine 14 Milliarden Dollar schwere Kreditlinie vollständig ausgeschöpft. Zudem bemüht sich Boeing intensiv um Staatshilfen. Diese würden der gesamten Industrie zugute kommen, da ein großer Teil davon für Zahlungen an Zulieferer eingesetzt würde, teilte Boeing mit. Medien zufolge versucht Boeing, bei der US-Regierung mehr als 20 Milliarden Dollar an Hilfsgeldern für sich selbst und Unternehmen aus seiner Produktionskette zu bekommen.
Aus technischer Sicht gibt es aber leichte Hoffnungsschimmer, dass ein Boden bald erreicht werden könnte. Blickt man auf den Kursverlauf seit 1982 (!), stellt man fest, dass der Aufwärtstrend seit damals zurzeit bei 17.434 (auf Monatsschlusskursbasis) verläuft.
Der Dow Jones hat folglich noch rund 2.000 Punkte nach unten zu gehen, um auch diese wichtige Unterstützung zu testen. Sollte auch diese nicht halten, dann muss man ins Jahr 2007 schauen, als der Dow Jones im Hoch bei rund 11.000 notierte.
mit Material von dpa-AFX