Die Hoffnung auf medizinische Fortschritte in der Erkennung und Bekämpfung des neuartigen Coronavirus hat am Montag den US-Börsen frischen Auftrieb gegeben. Nach einem anfangs richtungslosen Verlauf legte der Dow Jones zu und testete auch wieder die Marke von 22.000 Punkten. Zuletzt gewann der US-Leitindex 1,8 Prozent auf 22.025,08 Punkte. Am Freitag noch hatte er zwar vier Prozent eingebüßt, im Wochenverlauf aber dennoch eine beeindruckende Erholungsrally hingelegt. In Summe hatte er die vergangene Woche mit einem Plus von knapp 13 Prozent beendet.
Der marktbreite S&P 500 stieg am Montag um 1,6 Prozent auf 2.582,87 Punkte. Der technologielastige Nasdaq 100 rückte um 2,6 Prozent auf 7.786,75 Punkte vor.
Die Krise mit weltweit steigenden Zahlen von Infektionen und Verstorbenen steht zugleich nach wie vor im Fokus und löst immer wieder ausgeprägte Schwankungen aus. Aktuell stützten die Hoffnungen auf schnellere Massentests sowie umfangreiche Forschungen für einen Impfstoff, hieß es am Markt.
Die Aufmerksamkeit der Anleger gilt mit plus 8,4 Prozent bei sehr hohen Umsätzen vor allem den Papieren des Pharmaherstellers Abbott. Dieser hat mitgeteilt, von der Zulassungsbehörde FDA in einem Dringlichkeitsverfahren bis auf Widerruf die Zulassung für einen Corona-Schnelltest bekommen zu haben. Er soll eine Infektion mit dem neuartigen Virus binnen fünf Minuten erkennbar machen. Johnson & Johnson gewannen an der Dow-Spitze 6,5 Prozent. Der Pharmahersteller hat eigenen Angaben zufolge Fortschritte gemacht auf der Suche nach einem Impfstoff gegen die Lungenerkrankung Covid-19.
Ansonsten standen die Aktien von Krisenunternehmen der jüngsten Zeit weiter im Blick. Die Papiere von US-Fluggesellschaften wie Delta Air Lines, United und American Airlines büßen bis zu 13 Prozent ein. Bereits in Europa zählte die Freizeitbranche wieder einmal zu den größten Verlierern. Die Anteilscheine der Kreuzfahrt-Reedereien Royal Caribbean und Carnival geben ebenfalls beide rund 13 Prozent ab.
Im Dow ist Boeing einmal mehr das Schlusslicht mit einem Abschlag von 12,2 Prozent. Nach der jüngst ausgeprägten Erholungsrally sind die Anleger vorsichtig, zumal Boeing nicht nur unter eines der zahlreichen leidtragenden Unternehmen in der Viruskrise ist, sondern auch noch unter hausgemachten Problemen leidet: Hohe Schulden und die 737-Max-Krise.
(Mit Material von dpa-AFX)