In New York hat der Dow Jones am Dienstag nach seinem schwachen Wochenauftakt wieder zugelegt. Der Wall-Street-Index gewinnt 2,28 Prozent auf 23.924,21 Punkte. Für Optimismus sorgen Exportdaten aus China, die besser als erwartet ausgefallen waren. Zudem seien Händler vorsichtig optimistisch, dass die im Zuge der Coronavirus-Krise getroffenen Beschränkungen im öffentlichen und wirtschaftlichen Leben der USA Wirkung zeigten, sagte Analyst David Madden von CMC Markets UK.
Der breiter gefasste S&P 500 rückt am Dienstag um 2,78 Prozent auf 2.838,45 Punkte vor. Für den technologielastigen Auswahlindex Nasdaq 100, der sich bereits am Vortag freundlich präsentiert hatte, geht es um 4,12 Prozent auf 8.676,15 Punkte hoch. Amazon -Papiere markierten ein Rekordhoch.
In den Fokus rückt die startende Berichtssaison. So legen die Papiere von Johnson & Johnson (J&J) nach Quartalszahlen um gut viereinhalb Prozent zu. Analyst Matt Miksic von der schweizerischen Bank Credit Suisse sprach von einem beeindruckenden ersten Jahresviertel des Gesundheits- und Konsumgüterkonzerns. Johnson & Johnson rechnet wegen der Virus-Krise im laufenden Jahr mit einem Umsatz- und Gewinnrückgang und nimmt für die Entwicklung eines eigenen Impfstoffkandidaten gegen die Covid-19-Lungenkrankheit verstärkt Geld in die Hand. Die Aktionäre können sich aber trotz der Krise über eine erhöhte Dividende freuen.
JPMorgan drehen hingegen nach anfänglichen Kursaufschlägen ins Minus und notieren derzeit 3,3 Prozent tiefer. Die Corona-Krise hatte den Gewinn der größten US-Bank einbrechen lassen. Das Geldhaus wappnet sich mit einem finanziellen Kraftakt für drohende Kreditausfälle. Die hohen Rückstellungen ließen das Nettoergebnis im ersten Quartal im Jahresvergleich um rund 70 Prozent sinken.
Noch stärker litt der Rivale Wells Fargo im ersten Quartal. Das Geldhaus verdiente laut Mitteilung vom Dienstag lediglich 653 Millionen Dollar nach 5,9 Milliarden im Vorjahreszeitraum. Die US-Großbank legte angesichts der Corona-Pandemie 3,1 Milliarden Dollar als Krisenvorsorge zur Seite. Für den Aktienkurs der Bank geht es um 4,3 Prozent nach unten.
Apple-Aktien gewinnen hingegen mehr als fünf Prozent. JPMorgan-Analyst Samik Chatterjee verwies auf März-Daten der China Academy of Information and Communications Technology (CAICT), wonach sich die iPhone-Absatzmengen in China stark erholt haben.
Die Aktien von Amazon erreichten mit 2.287,70 Dollar ein Rekordhoch. Zuletzt belief sich das Plus auf 5,4 Prozent. Die Anteile des Online-Giganten zählen in der gegenwärtigen Virus-Krise zu den großen Gewinnern am Aktienmarkt. Weil weltweit viele Geschäfte wegen der Pandemie geschlossen bleiben müssen, tätigen die Menschen ihre Einkäufe noch mehr über das Internet. Amazon ist im Online-Handel breit aufgestellt.
Um fast 13 Prozent springen die Papiere von Tesla nach oben. Sie profitierten von einem positiven Urteil der schweizerischen Bank Credit Suisse. Analyst Dan Levy setzte die Aktie des Elektroauto-Herstellers von "Underperform" auf "Neutral" hoch und hob das Kursziel von 415 auf 580 Dollar an. Verglichen mit althergebrachten Autobauern bringe die Virus-Krise Tesla in eine bessere Position, schrieb er.
Hinweis auf mögliche Interessenskonflikte: Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die durch die durch die Publikation etwaig resultierende Kursentwicklung profitieren: Tesla und Apple.
(Mit Material von dpa-AFX)