Sonne im Solarsektor? Derzeit keine Spur. Seit Wochen hatten sich erste Wolken am lange heiteren Solarhimmel gebildet: Rückläufige Preise („Modulpreise fallen“), eine warnende Analystenstimme („Vorsicht“), Skepsis über das Ausmaß des Booms in China. Jetzt der Blitzeinschlag: in China werden 2014 nicht wie erhofft 14 Gigawatt (GW) sondern wohl nur 8 GW an neuen Modulen verbaut. Aufgrund unzureichender Finanzierungen seien im ersten Quartal 2014 sogar nur Solaranlagen mit einer Leistung von einem GW erstellt worden nach 6 GW im vierten Quartal 2013, so die Analysten der Deutschen Bank. Doch es gibt weiterhin auch Optimisten: der Canadian-Solar-CEO erwartet weiterhin einen Zubau von 11 bis 12 GW.
Canadian Solar enttäuscht
Der schwächere Markt in China und damit verbundene fallende Solarmodulpreise wirken sich jedoch bereits unübersehbar auf die Ergebnisse der China-Player aus. Jetzt hat Canadian Solar seine Zahlen für das erste Quartal vorgelegt. Zwar fiel der Umsatz mit 446 Millionen Dollar höher als der Konsensus (432 Millionen) aus. Doch der Gewinn enttäuschte deutlich. Statt geschätzter 0,12 Dollar hat Canadian Solar nur 0,07 Dollar pro Aktie verdient. Die Bruttomarge lag mit 14,7 Prozent am unteren Ende der eigenen Prognose von 14 bis 16 Prozent und deutlich unter den 19,5 Prozent des Vorquartals.
Die Sorgen um den Solar-Boom in China wirken sich derzeit auf den gesamten Sektor aus. Selbst der Solarsiliziumhersteller Wacker Chemie kommt am Freitag unter die Räder – obwohl die Preise für den wichtigsten Modulrohstoff seit Jahresbeginn sogar leicht zulegen konnten. Anders chinesische Solarmodule – diese gibt es auf dem Weltmarkt rund 6 Prozent günstiger zu kaufen als noch zum Jahresende 2013.
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