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29.08.2024 Nikolas Kessler

Dollar General crasht, Best Buy fliegt – was macht Amazon?

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Amazon

Starke Zahlen von Walmart hatten Mitte August auch der Aktie von Amazon Rückenwind geliefert. Die aktuellen Signale aus dem US-Einzelhandel könnten allerdings nicht unterschiedlicher sein: Während die Aktie der Billigmarktkette Dollar General nach Zahlen brutal einbricht, geht es für den Elektronikhändler Best Buy steil nach oben.

Die vor allem im ländlichen Amerika stark vertretene Discounterkette Dollar General konnte den Umsatz im zurückliegenden zweiten Quartal zwar um rund vier Prozent auf 10,2 Milliarden Dollar steigern, der bereinigte Gewinn pro Aktie ist allerdings um 20 Prozent auf 1,70 Dollar gesunken. Mit beiden Kennzahlen blieb der Konzern zudem hinter den Erwartungen der Analysten.

In der Folge hat das Management auch die Prognosen für das laufende Gesamtjahr gekappt. Demnach sollen die Einzelhandelsumsätze nur noch um 1,0 bis 1,6 Prozent steigen und damit deutlich schmaler ausfallen als der bisher anvisierte Anstieg um 2,0 bis 2,7 Prozent. Der Gewinn pro Aktie werde voraussichtlich nur zwischen 5,50 und 6,20 Dollar liegen (bisher: 6,80 bis 7,55 Dollar pro Aktie).

„Wir glauben zwar, dass die schwächeren Verkaufstrends teilweise auf einen Kundenstamm zurückzuführen sind, der sich finanziell eingeschränkt fühlt, aber wir wissen, wie wichtig es ist, das zu kontrollieren, was wir kontrollieren können“, sagte CEO Todd Vasos. Man werde daher weiter entschlossen daran arbeiten, das Angebot und das Einkaufserlebnis zu verbessern.

Die Anleger reagieren geschockt auf die Zahlen und die gesenkte Prognose. Zum Handelsstart an der Wall Street hat die Aktie am Donnerstag rund 26 Prozent verloren – der größte Tagesverlust ihrer Geschichte.

Dollar General (WKN: A0YEES)

Best Buy überzeugt mit Zahlen und höherer Gewinnprognose

Ganz anders präsentiert sich die Lage beim Elektronikhändler Best Buy: Nach zwei schwachen Jahren fielen Umsatz und Ergebnis im zweiten Quartal besser aus als erwartet. CEO Corie Barry verwies insbesondere auf einen Umsatzanstieg von sechs Prozent im Geschäft mit Tablets und PCs.

Profitiert habe Best Buy dabei von einer Kombination aus Produktinnovationen und dem Wunsch der Kunden, ihre Produkte zu ersetzen oder aufzurüsten. „Wir sehen Verbraucher, die bei Angebotsaktionen nach Schnäppchen suchen, und ebenso Kunden, die bereit sind, mehr Geld für hochpreisige Produkte auszugeben, wenn es nötig ist oder wenn es eine neue, überzeugende Technologie gibt“, so Barry. Und dank dem Siegeszug von KI rechnet sie auch weiterhin mit anziehender Nachfrage.

In der Folge hat Best Buy auch die Prognosen für das laufende Gesamtjahr angehoben. Der Gewinn pro Aktie soll demnach nun zwischen 6,10 und 6,35 Dollar liegen (bisher: 5,75 bis 6,20 Dollar). Dass gleichzeitig das obere Ende der Umsatzprognose von 42,6 auf 41,9 Milliarden Dollar leicht gesenkt wurde, konnte die Freude der Anleger nicht trüben: Die Aktie schießt am Donnerstag um fast 18 Prozent nach oben.

Best Buy (WKN: 873629)

Und Amazon? Der E-Commerce-Riese hat zwar sowohl günstige Konsumgüter wie Dollar General als auch höherpreisige Elektronikartikel wie Best Buy im Angebot – lukrativer dürfte aber der Verkauf von letzteren sein. So gesehen sind die guten Zahlen von Best Buy in der Tendenz positiv zu werten. Im insgesamt freundlichen Marktumfeld kann die Amazon-Aktie am Donnerstag auch rund 1,5 Prozent zulegen.

Amazon und Walmart sind derzeit die Favoriten des AKTIONÄR im Einzelhandelssektor. Dollar General und Best Buy stehen indes nicht auf der Empfehlungsliste.

Amazon (WKN: 906866)

Hinweis auf Interessenkonflikte:
Der Chefredakteur dieser Publikation, Herr Leon Müller, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Amazon.

Der Autor hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Amazon.

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