Der Schweizer Pharmakonzern Novartis hat die EU-Zulassung für die Kombinations-Therapie aus Tafinlar und Mekinist zur unterstützenden Behandlung von Patienten mit einer spezifischen Art von Hautkrebs erhalten. Genauer gesagt geht es um Patienten, die an BRAF V600 mutations-positivem Melanom leiden, welches vollständig operativ entfernt wurde, so Novartis. Der EU-Ausschuss für Humanarzneimittel (CHMP) hatte bereits Ende Juli eine positive Empfehlung abgegeben, der die Zulassungsbehörde in der Regel folgt. In den USA wurde die Kombination von Tafinlar und Mekinist in dieser Indikation im April dieses Jahres zugelassen.
Zu Wochenbeginn konnte Novartis bereits eine wichtige Zulassung in der EU melden: die Gentherapie Kymriah erhielt auch hierzulande das Okay von der Behörden. Bereits Ende August 2017 hatte die Immuntherapie von der amerikanischen FDA die Zulassung für die Behandlung leukämiekranker Kinder erhalten. Bei Kymriah handelt es sich um eine vollständig individualisierte Krebstherapie, bei der die für die körpereigene Abwehr entscheidenden T-Zellen des Patienten entnommen, mit einem viralen Vektor zur Bekämpfung des Krebses aufgerüstet und wieder in den Blutkreislauf des Patienten zurück gegeben werden. Novartis erhofft sich von der Zulassung eine weitere deutliche Zunahme der Einnahmen mit Kymriah. Im ersten Halbjahr erzielte der Konzern damit in den USA Verkaufserlöse von 28 Millionen Dollar. Eine Behandlung mit Kymriah kostet bis zu 475.000 Dollar.
Die Aktie von Novartis gibt derweil am heutigen Börsentag leicht um 0,5 Prozent nach. Es belastet die Meldung, dass die Tochter Alcon mit dem CyPass Micro-Stent aufgrund von Sicherheitsbedenken vom Markt nimmt. Der Anteil dieses Produkts am Gesamtumsatz von Alcon und insbesondere von Novartis ist aber extrem gering, weswegen diese Schwächephase nur kurzfristiger Natur sein dürfte. Die nächste wichtige charttechnische Hürde, die es zu überwinden gilt, wartet in Form des Jahreshochs, das im Januar markiert wurde, bei 88,30 Schweizer Franken. Novartis zählt weiterhin zu den Pharmafavoriten des AKTIONÄR. Nicht zu vergessen außerdem: Die Schweizer gehören zu den starken Dividendenpapieren. Derzeit beträgt die Rendite 3,6 Prozent.