Derzeit trifft sich alles, was in der Branche Rang und Namen hat, in Chicago zum ASCO-Meeting. Auch das Schweizer Pharmaunternehmen Novartis ist präsent und hat weitere Daten präsentiert. Zum einen wurden die neuesten Studien-Ergebnisse mit dem Medikament Kisqali vorgestellt, zum anderen zu Tasigna.
Dabei konnten die jüngsten Daten zu Kisqali die Wirksamkeit des Krebsmittels erneuter untermauern. In einer Phase-3-Studie unter dem Namen „Monaleesa-3" wurde die Wirksamkeit in Kombination mit dem Wirkstoff Fulvestrant bei der Behandlung von Frauen nach der Menopause mit fortgeschrittenem Brustkrebs des Typs HR+/HER2 untersucht. Im Mittel konnten Patientinnen, die die Kombi-Behandlung erhalten haben, insgesamt 20,5 Monate ohne ein Fortschreiten der Krankheit überleben (progression free survival, PFS). Bei der Behandlung mit Fulvestrant allein lag dieser Wert lediglich bei 12,8 Monaten. Allerdings zeigte sich bei einer Untergruppe der Patientinnen keine Verbesserung des PSF. Die Analysten von JPMorgan kommentieren das Ganze, dass die Daten die allgemeine Wahrnehmung des Novartis-Onkologie-Auftritts kaum verändern werden.
Zudem gab es noch Phase-2-Daten zu Tasigna, die die langfristige Wirkung bei Patienten mit Philadelphia Chromosom-positiver chronischer myelodischer Leukämie (CML) zeigen. Die Resultate ergaben bei knapp der Hälfte der CML-Patienten nach Absetzen der Therapie innerhalb von drei Jahren keine Rückfälle.
Die Aktie von Novartis erhält von den Daten zwar keinen neuen Schwung, noch in der vergangenen Woche konnte das Papier aber im Zuge einiger positiver News aber zumindest das Märztief bei 74,22 Schweizer Franken zurückerobern, was enorm wichtig ist. Charttechnische Entwarnung kann allerdings erst bei Sprung über die 200-Tage-Linie gegeben werden, die im Bereich von gut 81 Franken verläuft. Langfristig sieht DER AKTIONÄR den Schweizer Pharmakonzern sehr gut aufgestellt. Der Wert gehört zu den Pharmafavoriten. Die starke Dividendenrendite von derzeit 3,8 Prozent dürfte zudem den einen oder anderen Anleger überzeugen. Neueinsteiger warten allerdings ein positives Chartsignal ab.