Der Spezialchemiekonzern Evonik treibt die geplante Trennung vom Geschäft mit saugstarken Materialien etwa für Windeln voran. Das Unternehmen leitet die Abspaltung des Superabsorber-Geschäfts ein, wie die Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX am Dienstag aus Konzernkreisen erfuhr. Bis zum Sommer 2021 solle der Bereich inklusive der Herstellung des Vorprodukts Acrylsäure dann für einen Verkauf bereit sein. Insgesamt werden demnach – je nach endgültiger Struktur – um die 800 Mitarbeiter etwa in Krefeld, Marl, aber auch in den USA und Saudi-Arabien betroffen sein. Ein Konzernsprecher bestätigte die Informationen auf Nachfrage.
Evonik-Chef Christian Kullmann äußert sich wie folgt dazu: "Wir prüfen für das Superabsorber-Geschäft zurzeit verschiedene strategische Optionen. Dazu gehört auch die gezielte Suche nach möglichen Partnern oder ein Verkauf.
Eine Veräußerung des Geschäfts hatte sich schon eine Weile angedeutet. Der Bereich gehört mittlerweile zum Segment Performance Materials, in dem jüngst die Geschäfte zusammengefasst wurden, für die im Grunde keine Wachstumsinvestitionen mehr geplant sind. Stattdessen soll die Sparte auf höhere Gewinnmargen getrimmt werden. Damit würden die Geschäfte attraktiver für potenzielle Käufer.
Kullmann richtet Evonik schon länger immer stärker auf die Spezialchemie aus, die höhere Gewinnmargen bietet und weniger schwankungsanfällig ist als das Geschäft mit Standardchemikalien. "Auf diese Geschäfte werden wir künftig unsere finanziellen Mittel konzentrieren, um die gesteckten Ziele zu erreichen", erklärte er.
Die im MDAX notierte Aktie kann am heutigen Dienstag deutliche Zugewinne verbuchen. Gegen Mittag geht es 1,6 Prozent nach oben auf 22,66 Euro. Zuletzt war das Papier allerdings unter die 200-Tage-Linie zurückgerutscht. Diese gilt es nun, rasch zurückzuerobern. Die Aktie ist insbesondere für Dividendenjäger interessant. Das Papier wirft derzeit eine Rendite von 4,9 Prozent ab.
(Mit Material von dpa-AFX)