Der Pharma-Riese Roche will mit der Übernahme des Gentherapie-Spezialisten Spark Therapeutics das Hämophilie-Segment stärken. Dafür sind die Schweizer bereit, 4,3 Milliarden Dollar auf den Tisch zu legen und die Spark-Aktionäre mit einer Prämie von satten 122 Prozent (im Vergleich zum Schlusskurs vor der Ankündigung) abzufinden. Doch seit Monaten dienen diese nicht an – Roche muss erneut die Annahmefrist verlängern.
Lediglich 24,1 Prozent der Spark-Aktionäre haben den Schweizern bisher ihre Anteile angedient. Roche verlängert nun abermals die Frist, dieses Mal bis zum 01. Oktober (zuvor 03. September).
Deutsche Bank rät zum Kauf
Die Deutsche Bank hat die Einstufung für Roche auf "Buy" mit einem Kursziel von 320 Franken belassen. Unter den großen europäischen Pharmawerten ist Roche zusammen mit Astrazeneca mittelfristig sein "Top Pick", schrieb Analyst Richard Parkes in einer am Montag vorliegenden Studie. Beide Konzerne seien in puncto Innovationen der Konkurrenz voraus.
DER AKTIONÄR kann die positive Einschätzung von Parkes teilen: Roche und Astrazeneca zählen zu den aussichtsreichsten Pharma-Titeln in Europa, auch wenn die Spark-Übernahme auf wackeligen Beinen steht. Das sollte investierte Anleger jedoch nicht beunruhigen. Gut möglich, dass die Dividendenperle Roche (aktuelle Rendite von 3,2 Prozent) bereits einen Plan B in der Tasche hat, um im Falle eines Scheiterns trotzdem das Hämophilie-Segment auszubauen. In den vergangenen Monaten wurde bereits mehrfach der Gentherapie-Spezialist UniQure als Übernahmekandidat für einen großen Pharma-Konzern ins Spiel gebracht.
(Mit Material von dpa-AFX)