Der Pharmakonzern Roche kann das amerikanische Gentechnik-Unternehmen Spark Therapeutics nun definitiv übernehmen. Nachdem am Vortag die britischen Behörden grünes Licht für die 4,3 Milliarden Dollar schwere Transaktion gegeben hatten, ist nun auch das Einverständnis der amerikanischen Behörden erfolgt.
Die zuständige US-Behörde, die Federal Trade Commission, habe die Untersuchungen abgeschlossen und der Akquisition ohne Vorbehalte zugestimmt, teilte Roche in der Nacht auf Dienstag mit. Roche hatte den Spark-Aktionären 114,50 US-Dollar je Spark-Aktie angeboten.
Wegen der genauen Begutachtung durch die beiden Behörden musste Roche das ursprünglich im Februar abgegebene Angebot wiederholt verlängern. Den Spark-Aktionäre wurde zuletzt eine Frist bis am gestrigen Montagabend eingeräumt, um die Offerte anzunehmen. Roche will die Transaktion noch bis Jahresende über die Bühne bringen.
Die Aktie von Spark Therapeutics gewann am Montagabend 2,6 Prozent auf 113,57 Dollar und näherte sich damit dem Übernahmepreis an. Die Aktie von Roche zeigt sich nahezu unverändert.
Das Analysehaus Jefferies hat derweil den Pharmasektor noch einmal genauer unter die Lupe genommen. Während sich die Analysten zu Astrazeneca vorsichtig äußern, hoben sie bei Roche den Daumen. Das Kursziel wurde von 330 auf 345 Schweizer Franken erhöht und das „Buy“-Rating bestätigt. Preisreformen in den USA stellten nach wie vor ein Risiko für die Pharmahersteller dar, jedoch verbesserten sich die Fundamentaldaten weiter, schrieb Analyst Peter Welford in einer am Dienstag veröffentlichten Branchenstudie. Die Medikamentenentwicklung der Konzerne werde oft unterschätzt. Zudem hätten die meisten Pharmafirmen Strategien zur Margensteigerung. Unter den großen europäischen Pharmakonzernen ist Novartis nun sein Favorit, gefolgt von Roche, Sanofi und GlaxoSmithKline.
Auch DER AKTIONÄR bleibt für die beiden Schweizer Pharmakonzerne äußerst optimistisch. Gewinne laufen lassen – auch ein Neueinstieg ist noch möglich.
(Mit Material von dpa-AFX)