Die Europäische Union hat sich Hunderte Millionen Dosen eines möglichen Impfstoffs gegen das Coronavirus gesichert. Die EU-Kommission schloss nach eigenen Angaben einen ersten entsprechenden Rahmenvertrag mit dem Pharma-Unternehmen Astrazeneca
"Erster Grundpfeiler"
Der Impfstoff könne sowohl den EU-Staaten als auch anderen europäischen Ländern sowie weniger wohlhabenden Ländern anderswo in der Welt zur Verfügung stehen, hieß es. Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen sprach vom "ersten Grundpfeiler" einer europäischen Impfstoffstrategie. "Diese Strategie wird es uns ermöglichen, Europäer sowie unsere Partner anderswo in der Welt mit künftigen Vakzinen zu versorgen."
Wichtigster Punkt sind Vorverträge und Abnahmegarantien, um sich Zugriff auf ausreichende Mengen der Mittel zu sichern, die noch in der Entwicklung sind. So sollen Herstellungskapazitäten aufgebaut werden obwohl die Hersteller noch nicht sicher sind, dass ihre Mittel wirklich funktionieren werden.
Bereits im Juni hatte eine sogenannte Impfstoffallianz aus Deutschland, Frankreich, Italien und den Niederlanden mit Astrazeneca einen Vertrag über mindestens 300 Millionen Impfdosen geschlossen. Eine Sprecherin der EU-Kommission betonte am Freitag, das aktuelle Abkommen decke alle 27 EU-Staaten ab. Ob die EU-Abmachnung den Vertrag der Impfstoffallianz ersetzt, blieb zunächst unklar.
Astrazeneca kommt bei der Impfstoff-Entwicklung mit der Universität Oxford voran und schließt bereits erste Abnahmeverträge im Falle einer Zulassung. Doch auch ohne die Corona-Impfstoff-Fantasie bleibt die Aktie des britisch-schwedischen Konzerns langfristig aussichtsreich. Gerade das Portfolio an Krebsmedikamenten verspricht enormes Wachstumspotenzial. On top gibt es eine Dividendenrendite von aktuell 2,5 Prozent.
(Mit Material von dpa-AFX)