Nicht nur die Aktien der mRNA-Impfstoff-Entwickler Moderna und BioNTech kennen derzeit kein Halten. Auch die Papiere des Pharma-Konzerns Astrazeneca stehen weiter hoch im Anlegerkurs. Laut einem Artikel werden demnächst "positive Nachrichten" zum Impfstoff veröffentlicht, den das Unternehmen gemeinsam mit der Oxford Universität entwickelt.
Die Gerüchte basieren auf einem Beitrag von der Website des britischen Fernsehsenders ITV. Dem Vernehmen nach soll in der Fachzeitschrift "The Lancet" ein Beitrag publiziert werden, der zeigt, dass der Impfstoff bei den Studienteilnehmern sowohl Antikörper- als auch T-Zell-Reaktionen auslöste. Barron's berichtete.
Zeitvorteil bei Astrazeneca?
Bislang an weitesten im Forschungsprozess sind Großbritannien und China. Die Universität Oxford hat zusammen mit dem Pharma-Konzern Astrazeneca bereits eine Phase-3-Studie begonnen, die chinesische Firma Sinovac steht kurz davor. Ein Impfstoff gilt als wesentlicher Baustein zur Bekämpfung der Corona-Pandemie.
Der Eintritt in die Phase 3 steht bei Moderna und BioNTech erst noch bevor. Der Impfstoff mRNA-1273 von Moderna soll ab Ende Juli in einer Phase-3-Studie an rund 30.000 Probanden getestet werden. Die Studie soll bis Oktober 2020 dauern, Ergebnisse kann es aber schon vorher geben.
Und auch BioNTech mobilisiert alle Kräfte, um das BNT162-Programm, welches mindestens vier Impfstoffkandidaten umfasst, schnellstmöglich in eine klinische Studie der Phase 3 zu überführen. Die Mainzer haben vor Kurzem mit dem Partner Pfizer für zwei der vier in der Entwicklung befindlichen Covid-19-Programme von der FDA den Fast-Track-Status erhalten. Damit kann im Falle einer positiven klinischen Erprobung der Zulassungsprozess beschleunigt werden.
Das Wettrennen um einen wirksamen Corona-Impfstoff spitzt sich zu. In Sachen Performance hinkt die Aktie von Astrazeneca trotz des gestrigen Kursplus von gut fünf Prozent den mRNA-Playern BioNTech und Moderna klar hinterher. Das ist allerdings völlig normal, da Astrazeneca ein breit aufgestellter Pharma-Konzern und damit nicht mit den beiden aufstrebenden Biotech-Gesellschaften vergleichbar ist. DER AKTIONÄR bleibt allerdings für alle drei Werte langfristig positiv gestimmt. Astrazeneca ist im Trio die mit Abstand konservativste Investmentmöglichkeit.
(Mit Material von dpa-AFX)