Disney hat bis zuletzt an seinen Kinostarts festgehalten. Nun wurden die Kinostarts von drei großen Filmen (auch Mulan) ersatzlos gestrichen. Dreharbeiten, unter anderem zur Realverfilmung von Arielle, wurden eingestellt. Nachdem die Aktie den Handel letzten Freitag mit knappen zwölf Prozent abschloss, beginnt die neue Handelswoche mit einem vorbörslichen Minus von um die zehn Prozent.
So etwas gab es 20 Jahre lang nicht mehr. Im US-Heimatmarkt war das vergangene Kino-Wochenende, das in den USA von Donnerstag bis Sonntag (12. bis 15. März) ging, das schlechteste der letzten zwei Dekaden. Mit einem Ticketumsatz von 55,3 Millionen Dollar in ganz Nordamerika wurde ein neuer Tiefststand erreicht.
Als Vorsichtsmaßnahme vor weiteren Corona-Ausbrüchen streicht Disney nun die Kinostarts der Realverfilmung Mulan (geplant für 26. März), X-Men: New Mutants (angedacht für 16. April) und den Horrorfilm Antlers (US-Start 17. April). Zuvor verschob die Konkurrenz schon die neuen James Bond- und Fast & Furious-Streifen.
Neben den Kinostopps wurden auch die Dreharbeiten zu weiteren Realverfilmungen (wie Arielle und Peter Pan) und der Neuauflage von Kevin allein zu Haus vorerst eingestellt. Der Kinostart von Black Widow am 30. April (der Trailer sammelte über 52 Millionen Klicks auf YouTube) bleibt aktuell noch unangetastet - das kann sich aber kurzfristig ändern.
Diese Nachrichten kommen just nachdem der Mauskonzern seine nordamerikanischen Freizeitparks und das europäische Disneyland Paris schloss. Die asiatischen Vergnügungsparks verlängerten ihre Shutdowns. Mehr dazu in DER AKTIONÄR Ausgabe 12/2020.
Walt Disney ist ein Top-Unternehmen, das die Krise garantiert überwindet. Sobald SARS-CoV2 im Griff ist, werden die Leute wieder in die Themenparks und die Kinos stürmen. Für Langfrist-Anleger mit Mut zum Risiko bedeutet der Crash eine Einstiegschance.
Der Start von Disney+ in Deutschland, dem eigenen Streamingangebot, am 24. März bleibt unberührt. Das sollte der Aktie dann auch wieder etwas Aufwind geben.