Fondsmanager und Vermögensverwalter agieren am Puls der Zeit. Auch im zweiten Teil der Story fragte DER AKTIONÄR daher bei institutionellen Investoren nach, welche Small Caps sie für 2021 auf der Watchlist haben.
Sie interessieren sich für die Welt der heimischen Nebenwerte? Mit den kostenlosen Real-Depot News können Sie sich unverbindlich ein Bild von den vielseitigen Anlagemöglichkeiten im Small-Cap-Bereich machen. AKTIONÄR-Redakteur Michael Schröder schreibt Ihnen seine Einschätzung zu interessanten Investmentideen und aussichtsreichen Nebenwerten.
Volker Glaser, Portfoliomanager bei MPPM Manfred Piontke Portfolio Management, setzt nach vielen Jahren der Durststrecke bei Drägerwerk auf den Wendepunkt – operativ als auch kurstechnisch. Erste Eckdaten für das Rekordjahr 2020 wurden bereits vorgelegt. „im laufenden Jahr wird Vorstand Stefan Dräger das Niveau aus dem Vorjahr nicht ganz halten können, ich gehe aber nunmehr von einem nachhaltigen Turnaround aus“, so der Fondsmanager. Damit dürften die die Zeiten mit schwachen EBIT-Margen zwischen ein und vier Prozent der Vergangenheit angehören.
Mit der YOC AG hat der Nebenwerte-Experte einen weiteren Titel auf der Watchlist, der seit vielen Jahren am Turnaround arbeitet. 2021 sollte der Break-even gelingen und der Sprung in die nachhaltige Profitabilität gelingen. „Mit der Supply Side Plattform VIS.X(R) etablierte YOC einen neuen programmatischen Handelsplatz für internationales, markensicheres Werbeinventar von Premium-Publishern – und positionierte sich im Markt als Softwareentwickler hochwertiger Werbetechnologie”, so Glaser. Auf der Plattform ist aus seiner Sicht eine Vervielfachung des Handelsvolumens anzunehmen und eine Skalierung der Erlöse. „Das wäre der Durchbruch”, so der Profi. Sein Fazit: „Klein, spekulativ – aber dafür eine große Chance auf eine signifikante Wertsteigerung der Aktie.”
Schon länger auf seiner Watchlist steht die Aktie von Allgeier. „Nach der Abspaltung der Nagarro SE wird die IT-Gruppe von vielen Investoren unterschätzt“, so Glaser. „Mit der Tochtergesellschaft mgm technology hat Allgeier bereits eine „kleine“ Nagarro in der Pipeline.“ Und die dürfte in Zukunft weiterwachsen, organisch und anorganisch. „Ich vertraue auf das Händchen bei Akquisitionen von Vorstand Carl Georg Dürschmidt, der via Zukäufe aus der kleinen Allgeier eine große machen sollte.“ Ebenfalls positiv: Das Unternehmen ist schuldenfrei und günstig bewertet.
Mit der EQS Group hat der Portfoliomanager einen Spezialwert auf dem Zettel, der als Anbieter von Software und Dienstleistungen im Bereich der regulatorischen Technologie viel Potenzial besitzt. „Die Regulierung wird in der Zukunft nicht weniger werden, sondern immer mehr“, so Glaser. Nächster Treiber ist die Einführung des sogenannten Hinweisgebersystems für Unternehmen. Bei EQS setzt der Profi auf strukturelles Wachstum. Kein Wunder: 2025 wird ein Umsatz von 100 Millionen Euro angestrebt, bei einem operativen Gewinn von mehr als 30 Millionen Euro. „Für mich ist EQS eine Atoss Software 2.0“, lautet sein Fazit.
Dieser Artikel ist in DER AKTIONÄR Nr. 04/21 erschienen.
Allgemeiner Hinweis auf mögliche Interessenkonflikte: Die in der Publikation angesprochenen Aktien oder hierauf bezogene Derivate können sich in den Depots, Fonds oder der Vermögensverwaltung von MPPM Manfred Piontke Portfolio Management befinden.