Es ist geschafft. Nach zweimaliger Verschiebung sind die Papiere von Tencent Music an der NYSE platziert – jedoch nur zum Mindestpreis von 13 Dollar. Damit ist Tencent Music am Kapitalmarkt mit 21,3 Milliarden Dollar bewertet und hat mit 82 Millionen Hinterlegungsscheinen (ADRs) rund 1,1 Milliarden Dollar eingenommen. Doch der erste Kurs liegt deutlich darüber: Aktuell bei 14,30 Dollar.
Das IPO von Tencent Music markiert das größte China-IPO seit Alibaba 2014 und könnte Investoren einen Hinweis liefern, wie es um das Sentiment gegenüber China-Aktien bestellt ist.
Rasant wachsendes Zukunftsgeschäft
Für Anleger könnte der Börsengang selbst aber auch interessant werden. TME setzt sich aus gleich vier Apps namens QQ Music, Kugou, Kuwo und WeSing zusammen und bietet ein Komplettpaket für jeden Geschmack – von Music-on-Demand über digitalen Einzelkauf hin zu Liveradio oder Karaoke. Für unglaubliche 800 Millionen monatlich aktive Nutzer gibt es von TME was auf die Ohren. Und ja, hier ist keine Null zu viel hineingerutscht. Über die vier Apps werden mehr als doppelt so viele Nutzer erreicht wie durch Spotify (180 Millionen), Apple Music (50 Millionen) und Pandora (81 Millionen) zusammen.
Die Profitabilität ist gesichert
Die Tatsache, dass die Tencent-Tochter trotz der hohen Kosten für Lizenzdeals profitabel wirtschaftet und den schneller wachsenden chinesischen Markt (CAGR von 37 Prozent bis 2023) dominiert, rechtfertigt jedoch einen gewissen Aufpreis. Insbesondere, da dies Errungenschaften sind, die bisher weder Spotify noch Pandora erreichten und auch im nächsten Jahr nicht erreichen werden.
Daneben ist Nutzerakquise für Online-Plattformen unglaublich teuer. Bei TME können dagegen Crossmarketing-Effekte über andere Tencent-Plattformen genutzt werden, um auch zusätzliche zahlende Nutzer zu gewinnen. So ist bereits ein positiver Trend bei den zahlenden Nutzern erkennbar, denn vor einem Jahr lag der Anteil noch über ein Prozent niedriger bei 2,5 Prozent.
Nach den ersten Eckdaten zu urteilen kann die TME-Aktie für Anleger durchaus interessant werden. DER AKTIONÄR bleibt für Sie am Ball.