Die Geschäfte des Chipentwicklers Dialog Semiconductor laufen besser als geplant. Der Umsatzsprung dürfte im dritten Quartal höher ausfallen, teilte das Unternehmen in London mit. Vor acht Wochen hatte Dialog noch Erlöse von 340 bis 380 Millionen Dollar avisiert, inklusive der konsolidierten Ergebniszahlen vom Zukauf Adesto in den USA.
Der Halbleiterspezialist hatte den Hersteller von Schaltkreisen Adesto kürzlich übernommen und stellt sich mit Zukäufen breiter auf. Dialog will seine Bilanz für das dritte Quartal am 5. November veröffentlichen.
Am Aktienmarkt kam dies gut an. Im frühen Handel am Mittwoch legte die Dialog-Aktie auf Xetra um vier Prozent zu. Es werde mit höheren Konsensschätzungen gerechnet, sagte ein Händler.
Der Umsatzanstieg sei einem verbesserten Trend in allen Bereichen zu verdanken, hieß es in der Mitteilung weiter. Dabei wurde die anhaltende Konsumnachfrage zum Beispiel nach Kopfhörern, Digitaluhren, Notebooks und Tablets besonders hervorgehoben. Dieser Trend wird sich nach Einschätzung des Unternehmens im vierten Quartal fortsetzen. Seinen ursprünglichen Ausblick auf das Gesamtjahr 2020 hatte Dialog Semiconductor Anfang Mai wegen der hohen Unsicherheiten durch die Corona-Krise zurückgezogen.
Dialog bietet vor allem Audio-, Schnelllade- und Bluetooth-Chips für Smartphones, Tablets und andere Mobilgeräte an. Das Geschäft soll künftig unabhängiger vom iPhone-Hersteller Apple werden, doch sieht man in der Einführung von 5G große Chancen.
Die Credit Suisse hat das Kursziel für Dialog Semiconductor von 49 auf 51,50 Euro angehoben und die Einstufung auf „Outperform“ belassen. Die Eckdaten des Halbleiterunternehmens für das dritte Quartal seien positiv ausgefallen, schrieb Analyst Achal Sultania in einer am Mittwoch vorliegenden Studie. Daher habe er seine Schätzungen angehoben, zumal sich die starke Geschäftsentwicklung fortsetzen sollte.
Aktie von Dialog Semiconductor hat vor Kurzem hart mit der 200-Tage-Linie gekämpft. Sie hat diesen Kampf aber gewonnen. Zuletzt konnte das Papier bereits wieder ordentlich zulegen und sich von dieser Unterstützung nach oben absetzen. Die nächste wichtige Hürde wartet nun in Form des Augusthochs bei 44,70 Euro. Das Jahreshoch wurde im Januar bei 48,38 Euro markiert.
(Mit Material von dpa-AFX)