Die anhaltende Verunsicherung durch den Krieg in der Ukraine ziehen DAX und Co zum Wochenstart zunächst zwar wieder nach unten. Rüstungsaktien können allerdings gegen den Trend überproportional zulegen. Hintergrund: Die Bundeswehr soll über ein Sondervermögen 100 Milliarden Euro für Investitionen und Rüstungsvorhaben aus dem Bundeshaushalt erhalten.
Es war die erste Bundestagssitzung in der neuen Zeit nach dem Frieden in Europa. Die Rede von Olaf Scholz markierte dabei eine historische Kehrtwende in der deutschen Sicherheitspolitik.
Die deutsche Zurückhaltung hat ein Ende – vor allem die militärische. Deutschland liefert tödliche Waffen in einen laufenden Krieg und legt für die Bundeswehr ein Aufrüstungsprogramm von historischem Ausmaß auf: Ein Sondervermögen von 100 Milliarden Euro soll für Investitionen in die Truppe und ihre Ausrüstung gebildet werden. Der Verteidigungsetat soll von nun an jedes Jahr mehr als zwei Prozent des Bruttoinlandsprodukts ausmachen. Gegen dieses Zwei-Prozent-Ziel der Nato haben sich SPD und Grüne lange Zeit gesträubt. Jetzt wird es im Handstreich beschlossen.
Die Reaktion an der Börse hat es in sich. Aktien von Unternehmen mit Bezug zur Rüstungsbranche wie Hensoldt, Rheinmetall, ThyssenKrupp und Jenoptik springen im frühen Handel überproportional an. Bei aller Euphorie: Auch wenn bei den genannten Unternehmen in den kommenden Wochen und Monaten der eine oder andere Auftrag eingehen könnte, erscheinen die heutigen Kurssprünge aber übertrieben. Anleger sollten Ruhe bewahren und diesen Kursen nicht hinterherlaufen. DER AKTIONÄR wird die einzelnen Aktien im Verlauf näher unter die Lupe nehmen.
(Mit Material von dpa-AFX)