Die Aktien des Cannabis-Start-Ups Cantourage Group haben am heutigen Freitag ihr Börsendebüt gefeuert. Und die Papiere sind heiß begehrt. Der erste Kurs hatte am Morgen bei 6,48 Euro gelegen, in der Folge zog er dann deutlich an – zuletzt sogar auf 15,00 Euro.
Durch den Börsengang befinden sich rund 15 Prozent der Unternehmensanteile und insgesamt knapp zwei Millionen Inhaberaktien im Streubesitz. Im Rahmen der zuvor bereits abgeschlossenen Privatplatzierung wird Cantourage den Angaben zufolge im hohen zweistelligen Millionen-Euro-Bereich bewertet.
Das Unternehmen ist spezialisiert auf medizinische Cannabis-Produkte. Mit den Einnahmen plant Cantourage den systematischen Ausbau der Produktionskapazitäten, die Erschließung neuer Märkte sowie Vorbereitungen für die anstehende Legalisierung von Cannabis als Genussmittel in verschiedenen europäischen Ländern zu treffen. Wegen dieser Bemühungen werden der Branche generell große Wachstumschancen beigemessen. Das Bundeskabinett hatte Ende Oktober Eckpunkte für eine Legalisierung beschlossen.
Der ehemalige Geschäftsführer von Aurora Europe, Philip Schetter, ist heute CEO von Cantourage. Er sieht großes Potenzial: „Nachdem wir 2021 bereits einen Umsatz von über fünf Millionen Euro erzielen konnten, streben wir für 2022 an, diesen vor allem durch organisches Wachstum zu verdreifachen – und wir befinden uns weiterhin in einem starken Wachstumsmarkt.“
Der von Cantourage anvisierte europäische Markt für Medizinal-Cannabis soll Schätzungen zu Folge bis 2025 auf drei Milliarden Euro wachsen. Etwaige Märkte, in denen Cannabis perspektivisch als Genussmittel abgegeben werden könnte, sind um ein Vielfaches größer. Allein in Deutschland wird dieser auf das beinahe 20-fache des aktuell bereits bestehenden medizinischen Cannabismarkts geschätzt, so Cantourage.
Das Papier ist durchaus interessant. Das Unternehmen punkten nicht zuletzt mit einem erfahrenen Führungsteam. Nach der Rally im Tagesverlauf sollten Anleger aber eine Konsolidierung abwarten.