Es tobt ein regelrechter Kampf um Pizza, Burger & Co. Nun will sich auch noch dieses Unternehmen ein großes Stück vom Kuchen abschneiden. Es gibt aber noch mehr Kursfantasie. Die Aktie liegt seit der Empfehlung des AKTIONÄR schon deutlich vorne.
Hunger und nichts im Haus? Schnell Pizza oder Burger bestellen. Ganz bequem macht man das heutzutage per App. Allerdings müssen Restaurants an die App-Anbieter hohe Provisionen abdrücken – bis zu 14 Prozent per Bestellung und mehr.
Thomas Stümmler will da in die Bresche springen. „Ich kenne viele Gaststättenbetreiber, die angesichts dieser Entwicklung eine Faust in der Tasche machen“, sagt Vorstand der Vectron Systems AG. „Die sagen: Wenn es eine Alternative gäbe, hätten wir längst Reißaus genommen.“
Stümmler will die Kundenbindungsplattform Bonvito um die Funktion „Bestellen“ erweitern. „Die Bonvito-Kundenkarte wird bereits von rund 3.000 Betrieben angeboten, von der Bäckerei über die Eckkneipe bis zur Pizzeria. Derzeit nutzen Bonvito drei Millionen Kunden“, erklärt Stümmler.
„Die neue Bonvito-App wollen wir den Geschäftskunden zur Gastronomiemesse Internorga Ende März 2017 präsentieren. Der Endkunde kann die App dann etwas später nutzen. Es wird sich für ihn lohnen, denn es gibt insgesamt zehn Funktionen. Unter anderem kann der Kunde einen Tisch via App reservieren oder Essen vorbestellen und später abholen. Auch gibt es diverse Rabattfunktionen.“ Hohe Provisionen pro Lieferbestellung werde es bei Bonvito laut Stümmler nicht geben.
Schluss mit Manipulation
Aber Vectron hat noch mehr Kursfantasie zu bieten, und zwar das „Gesetz zum Schutz vor Manipulationen an digitalen Grundaufzeichnungen“. Elektronische Registrierkassen müssen künftig über eine zertifizierte technische Sicherheitseinrichtung verfügen. Das hat das Bundeskabinett im Juli mit dem Gesetzesentwurf beschlossen. Die Zustimmung des Bundestags steht noch aus, gilt aber laut Experten als wahrscheinlich. Denn jedes Jahr entgehen dem Fiskus rund zehn Milliarden Euro an Steuereinnahmen, weil Eiscafébesitzer, Gastwirte und andere Unternehmer bei den Einnahmen betrügen.
Für den Kassenhersteller Vectron bedeutet das eine sehr ordentliche Sonderkonjunktur. Analyst Tim Wunderlich von Hauck & Aufhäuser erwartet in den kommenden zwei Jahren Umsätze von 82 Millionen Euro. Dadurch stiege der Nettogewinn von 1,7 Millionen Euro 2016 auf voraussichtlich 12,5 Millionen Euro 2017 und 13,3 Millionen 2018.
Da geht noch mehr
Bislang geht die Empfehlung des AKTIONÄR voll auf, die Vectron-Aktie liegt seit dem Tipp mit 17 Prozent vorne. Wird die neue Bonvito-App ein Erfolg, steht die Aktie vor einer Neubewertung. Investierte Anleger bleiben dabei.
Der komplette Artikel erschien in Ausgabe 46/2016.