Knall-Meldung am frühen Morgen: Die Fusion der Telekom-Tochter T-Mobile-US und Sprint droht einem Zeitungsbericht zufolge nun überraschend zu platzen. Grund hierfür: Der deutsche Mutterkonzern will den Preis nachverhandeln. Nur wenige Tage, nachdem der Deal nach jahrelanger Hängepartie durchgewunken wurde.
Diese Meldung dürfte für einigen Wirbel am Donnerstag sorgen: Die Deutsche Telekom will bei der geplanten Übernahme des US-Mobilfunkkonzerns Sprint einem Bericht zufolge den Preis drücken. Da sich die Telekom-Tochter T-Mobile US deutlich besser als der Fusionspartner entwickelt habe, wolle der Bonner Konzern die Konditionen für den bereits 2018 angekündigten Deal nachverhandeln, berichtet die Financial Times unter Berufung auf zwei mit der Angelegenheit vertraute Personen bei der Deutschen Telekom.
Sprecher der Deutschen Telekom sowie der beteiligten US-Unternehmen und der Sprint-Mutter Softbank wollten den FT-Bericht nicht kommentieren, hieß es weiter. Die Transaktion zieht sich unter anderem wegen möglicher kartellrechtlicher Bedenken in die Länge. Erst Anfang dieser Woche hatte sich die Telekom in dieser Frage in einem wichtigen US-Kartellrechtsprozess durchgesetzt.
Scheitern nicht ausgeschlossen
In dem Bericht heißt es, ein Scheitern des Deals sei nicht auszuschließen. Zwischen den Parteien Deutsche Telekom auf der einen Seite und Softbank auf der anderen herrsche eine Patt-Situation. Unmittelbar nach erfolgter Genehmigung der Fusion äußerte sich T-Mobile-Chef John Legere euphorisch: Die Entscheidung sei ein "großer Sieg". Und weiter: "Jetzt sind wir endlich in der Lage, uns darauf zu konzentrieren, die letzten Schritte dieser Fusion abzuschließen." Die Euphorie dürfte nun Ernüchterung weichen, sollte sich der Inhalt der FT-Meldung bestätigen.
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Die Aktie der Deutschen Telekom war als Reaktion auf das Ende der Hängepartie um die Fusion von T-Mobile-US mit Sprint angesprungen. Als Reaktion auf die neuste Entwicklung könnten Anleger nun nervös reagieren.
Mit Material von dpa-AFX