Die Deutsche Telekom legt am morgigen Donnerstag (10. August) die Zahlen für das zweite Quartal vor. Nachdem T-Mobile Ende Juli die Jahresziele bereits präzisiert hatte, sollte die Mutter eigentlich traditionell nachlegen. Die US-Tochter macht bei dem DAX-Konzern rund zwei Drittel des Konzernumsatzes und operativen Ergebnisses aus. Statt einer Anhebung der Jahresziele dürfte Konzernchef Tim Höttges seinen Ausblick aber höchstens etwas nachschärfen.
Analysten rechnen bei der Deutschen Telekom im zweiten Quartal des laufenden Geschäftsjahres mit einem Umsatzrückgang von zwei Prozent auf rund 27,2 Milliarden Euro. Unter dem Strich dürfte der Quartalsgewinn aber von knapp 1,5 Milliarden Euro auf nun fast 1,9 Milliarden Euro ansteigen. Grund dafür dürften unter anderem eine geringere Steuerlast und aktualisierte Bewertungen von Rückstellungen sein. Ohne diese dürfte die Gewinnkennziffer aber niedriger ausfallen als im Jahr zuvor.
Der freie Mittelzufluss (Free Cashflow) sollte dagegen mit 3,8 Milliarden Euro den Vorjahreswert von 2,8 Milliarden klar übertreffen. Auf Jahressicht könnte die Telekom ihr selbst gesetztes Ziel von mehr als 16 Milliarden Euro freien Mittelzuflusses damit am Ende gerade so erreichen.
Auf Jahressicht dürften die Erlöse mit 112 Milliarden Euro gegenüber 2022 (114 Milliarden Euro) leicht rückläufig sein. Grund dafür ist die Entscheidung von T-Mobile, künftig den Fokus auf werthaltigere Service-Erlöse zu legen. Damit sind Einnahmen vor allem mit Sprach- und Daten-Übertragungen gemeint. An diesen Dienstleistungen verdienen Telekom-Unternehmen eher etwas als an Hardwareverkäufen, die als margenarm gelten. Zudem hatte T-Mobile US 2020 angekündigt, das Leasing mit Mobilfunk-Endgeräten zurückzufahren und auf Ratenkauf umzustellen. Das um Sondereffekte bereinigte, operative Ergebnis soll rund 40,9 Milliarden Euro erreichen. Das ist minimal mehr als die Konzernführung Anfang des Jahres noch bekanntgegeben hatte.
An der Börse hat sich die Lage bei der Deutschen Telekom zuletzt deutlich eingetrübt. Die Angst vor einem Einstieg Amazons in den US-Mobilfunkmarkt belastet die Aktie nach wie vor. Zuletzt ist diese sogar unter die wichtige Unterstützung bei 19 Euro gefallen und hat damit die Gewinne seit Jahresbeginn wieder eingebüßt. Ob mit den anstehenden Zahlen ein schnelles Comeback gelingt, ist fraglich. Entsprechend wurde der Wert vor Kurzem auch nach starker Performance mit plus 111 Prozent aus dem AKTIONÄR-Depot verkauft. Langfristig bleibt die Aktie für konservative Anleger und Dividendenjäger dennoch interessant.
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