Die T-Aktie zählt seit Wochen zu den Top-Werten im DAX und lässt den Leitindex klar hinter sich. Am Donnerstag setzte sich der Aufwärtstrend zunächst fort. Für die T-Aktie war es der achte Kursanstieg in elf Handelstagen. Mit dem Anstieg mehren sich allerdings auch die Zweifel: Ist das Papier jetzt vielleicht zu teuer? DER AKTIONÄR liefert eine klare Antwort.
Was ist passiert?
Die T-Aktie steigt am Donnerstag um 0,4 Prozent auf in der Spitze 15,50 Euro. Mit dem achten Kursanstieg in elf Handelstagen untermauert der Bonner Telekomriese seit Top-Position im DAX. Auf Sicht von drei Monaten beträgt das Plus 9,3 Prozent, während der Leitindex um 9,6 Prozent nachgab. Hier ein Überblick:
Nach dem kräftigen Anstieg wird die Frage nach der Bewertung der Aktie laut. Das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) auf Basis der für 2018 prognostizierten Gewinne beträgt 20, auf dem ersten Blick kein ausufernd hoher Wert aber eben auch kein Schnäppchen. Die Aktie des französischen Konkurrenten Orange gibt es rund 20 Prozent günstiger.
Anleger sollten bei der Bewertung der T-Aktie allerdings nicht nur auf das KGV schauen, zumal das den IST-Wert für das laufende Jahr darstellt. In den kommenden Jahren rechnen Analysten mit steigenden Profiten, entsprechend sinkt das Multiple (bei aktuellem Kurs).
Die Analysten von Morgan Stanley etwa schätzen, dass die Bonner 2019 1,08 Euro je Aktie verdienen und 2022 bereits 1,70 Euro. Im Klartext: Der Telekomriese könnte den Gewinn binnen vier Jahren mehr als verdoppeln. Die KGVs betragen unter diesen Bedingungen 14 und 9.
Motor hinter der positiven Entwicklung dürfte der heimische Mobilfunksektor sein, in dem die Telekom deutlich schneller wächst als die Konkurrenten und dadurch Marktanteile hinzugewinnt.
Ein weiterer Punkt, der für den DAX-Konzern spricht: Die Problemsparte T-Systems wird kräftig umgebaut und auf Effizienz getrimmt. Das führt dazu, dass der Beitrag der Sparte am operativen Ergebnis in den nächsten Jahren um mehr als 40 Prozent zulegen wird.
Da die Analysten für den Konzern mit nur noch leicht steigenden Kosten rechnen, dürfte sich die Ergebnisseite erheblich verbessern und zu den oben beschriebenen Effekten führen.
Fazit: Die Aktie von Orange mag derzeit günstiger sein als die der Telekom. DER AKTIONÄR bewertet die Aussichten für die Bonner jedoch als attraktiver.