Die Deutsche Telekom hat erneut nach ihrer Tochter T-Mobile US ebenfalls die Jahresziele feingeschliffen. Im abgeschlossenen Quartal ging der Umsatz zwar leicht zurück. Im operativen Geschäft verdiente das Unternehmen aber etwas mehr. Kopfzerbrechen bereitet Konzernchef Tim Höttges derweil die unterschiedlichen Rahmenbedingungen in Europa und Amerika für Investitionen.
Höttges hat die Bundespolitik davor gewarnt, die für die Digitalisierung dringend benötigten Investitionen mit falschen Regeln abzuwürgen. "Sollten sich die Rahmenbedingungen nicht ändern, sehen wir uns gezwungen, unsere Chancen noch stärker im Ausland und damit vor allem in den USA zu nutzen", sagte der Vorstandsvorsitzende am Donnerstag in Bonn. In den USA sei der Umsatz pro Kunde in der Telekommunikationsbranche drei Mal höher als hierzulande. Nach Darstellung von Höttges lohnten sich Investitionen hier kaum, auch weil die Preise für Telekommunikationsdienstleistungen niedrig seien.
Die Telekom gibt derzeit Milliarden aus, um im deutschen Festnetz Glasfaser zu verlegen und das 5G-Handynetz auszubauen. Die Ertragsperle des Bonner Konzerns ist allerdings die amerikanische Tochter T-Mobile US. Noch investiere man "patriotisch", sagte Höttges mit Blick auf die Inlandsinvestitionen. "Das können wir aber nur tun, weil wir die Bilanz von unserem amerikanischen Geschäft im Rücken haben – wir könnten nicht so viel investieren, wenn wir nicht den enormen Cashflow und die enorme Finanzstärke aus den USA hätten."
Die Aktie der Deutschen Telekom präsentierte sich am Donnerstag nach den Zahlen kaum verändert. Nach der Korrektur zuletzt ist das Papier charttechnisch angeschlagen. Langfristig bleibt die Aktie aber für konservative Anleger und Dividendenjäger weiter interessant. Die Dividendenrendite beträgt derzeit 3,8 Prozent. Neueinsteiger warten ein positives Chartsignal ab.
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(Mit Material von dpa-AFX)