Sprint und dessen größter Anteilseigner, Softbank, befinden sich in Gesprächen mit der Deutschen Telekom. Es geht wieder einmal um eine Fusion mit T-Mobile US. Die Aktien aller beteiligten Unternehmen ziehen an. Ganz vorne dabei – die T-Aktie mit Plus fünf Prozent.
Der Softbank Vorsitzende, Masayoshi Son, sagte bereits am Freitag, dass er die Übernahme-Gespräche wieder aufnehmen wolle. Telekom-Chef Tim Höttges sprach am Donnerstag davon, dass es „wahrscheinlich ist, dass es zu Diskussionen verschiedenster möglicher strategischer Kombinationen der Unternehmen unserer Branche kommt“. Er schloss hier T-Mobile US ausdrücklich mit ein. „Wir können zusammen mit unseren Kollegen in den USA in Ruhe alle Möglichkeiten bewerten.“, so Höttges.
Vor über zwei Jahren verhandelten T-Mobile US und Sprint erstmals eine Übernahme zu einem Preis von 35 Dollar je Aktie. Seither verbesserten sich jedoch Umsatz, operativer Gewinn und die Margen der Telekom-Tochter. Neben dem höheren Preis steht auch die Frage im Raum, ob diesmal die US-Wettbewerbshüter mitspielen.
Bis Anfang Mai war es Unternehmen verboten, Übernahmegespräche zu führen, wenn sie an der Versteigerung von Funklizenzen teilgenommen hatten. Fast ein Jahr dauerte die Sperre an – jetzt ist der Weg frei. Aus Sicht der Konzerne macht eine Übernahme Sinn – Experten erwarten Kosteneinsparungen zwischen sechs und zehn Milliarden Dollar. Zeitgleich würde der Zusammenschluss der Nummer 3 und 4 des US-Mobilfunkmarktes den Vorsprung der großen Konkurrenten AT&T und Verizon aufholen.
Bereits vor den Q-Zahlen am Donnerstag durchbrach die T-Aktie den Widerstand bei 16,60 Euro. Der nächste Deckel findet sich erst bei 17,63 Euro – dem 15-Jahres-Hoch. Die aktuell am Markt gespielte Übernahmespekulation und der Rückenwind dank der Konsolidierung auf dem deutschen Markt könnten den Knoten platzen lassen. Darüber sieht DER AKTIONÄR das Kursziel von 20,50 Euro.