Die Versteigerung der Frequenzen für den neuen Mobilfunkstandard 5G ist in aller Munde. Nach wie vor bleiben zwar viele Fragen zu der Auktion offen. Klar ist inzwischen allerdings, dass vor dem 19. März nichts passiert. Für die Deutsche Telekom geht es dann um Milliarden, die Aktie bewegt sich im Vorfeld weiter im breiten Seitwärtstrend.
Die Bundesnetzagentur hat vergangene Woche bekannt gegeben, dass die Versteigerung „frühestens am 19. März“ beginnen kann. Auch zu den Klagen der Telekomanbieter gegen die rechtlichen Rahmenbedingungen hat sich ein Sprecher geäußert. „Es ist nun Aufgabe des Gerichts, über die Eilanträge zu entscheiden“, heißt es. Experten räumen diesen zwar keine große Chance ein, dennoch gibt es nun drei Szenarien.
1. Verschiebung
Das Gericht erkennt die Eilanträge von Telekom, Vodafone und Telefonica an. Die Klagen müssten dann erst abgearbeitet werden, bevor die Versteigerungen beginnen. Eine Verschiebung auf unbestimmte Zeit wäre dann unvermeidlich – ob die Vergaberegeln gekippt werden, entscheidet sich dann erst in Monaten.
Platzhirsch Telekom - doch jetzt greift United Internet an
2. Zustimmung, aber keine Eilbedürftigkeit
Das Gericht spricht dem Antrag keine „Eilbedürftigkeit“ zu. Die Einsprüche würden dann regulär verhandelt, hätten aber keine aufschiebende Wirkung. Die Versteigerung wird nach dem bisherigen Zeitplan durchgeführt. Stimmt das Gericht letztlich zu, würde die Auktion rückwirkend für unwirksam erklärt.
3. Ablehnung ohne Eilbedürftigkeit
Die Einsprüche haben keine aufschiebende Wirkung und werden letztlich abgelehnt. Laut Experten ist dies das wahrscheinlichste Szenario. Vielmehr gelten die Vergaberegeln als fair. „Die Bundesnetzagentur hat ihre Vergaberegeln gut austariert und gerichtsfest gestaltet - da ist keinerlei Willkür erkennbar“, sagte Telekommunikationsexperte Torsten Gerpott von der Universität Duisburg-Essen der Deutschen Presse-Agentur.
Halteposition
Unabhängig vom Gerichtsentscheid kommen auf die Deutsche Telekom Milliardenkosten durch 5G zu. Klar ist aber auch, dass ein Einstieg von United Internet nicht von Vorteil für die Platzhirsche wäre. Bei der Telekom stehen aber auch die guten Zahlen und die starke Entwicklung der US-Tochter im Fokus. Die Lage bleibt somit komplex. Neueinsteiger warten ab. Investierte Anleger bleiben bei der Dividendenperle an Bord.