Morgen ist Montag, der 1. Juli. Ein besonderer Tag für alle Kunden, aber auch für alle Aktionäre der Deutschen Post. Für die einen klingelt die Kasse, für die anderen wird es teurer. Denn wer in Deutschland einen Brief verschickt, muss ab diesem Tag mehr Geld bezahlen. Ein Standardbrief kostet dann 80 Cent beim Versand in Deutschland und damit 10 Cent mehr als bisher. Für die Deutsche Post steigen bei sinkendem Briefvolumen die Einnahmen. Steigt auch die Aktie?
Wer in Deutschland einen Brief verschickt, muss künftig mehr Geld bezahlen. Ab diesem Montag (1. Juli) kostet ein Standardbrief 80 Cent beim Versand in Deutschland und damit 10 Cent mehr als bisher. Auch andere Sendungsarten werden teurer - eine Postkarte kostet 60 Cent nach zuvor 45 Cent. Ein Kompaktbrief mit einem Höchstgewicht von 50 Gramm ist mit 95 Cent (bisher 85) zu frankieren und ein bis zu einem halben Kilo schwerer Großbrief mit 1,55 Euro (bislang 1,45).
Es ist die erste Erhöhung seit 2016, sie kommt ein halbes Jahr später als erwartet: Ursprünglich wollte die Post Anfang Januar mit den Preisen anziehen, wurde aber von der zuständigen Regulierungsbehörde, der Bundesnetzagentur, vorübergehend ausgebremst. Die Post begründet die Erhöhung mit den jährlich um zwei bis drei Prozent sinkenden Briefmengen und zugleich höheren Personalkosten - daher sind mehr Einnahmen pro Brief aus ihrer Sicht notwendig.
Der sogenannte Preiserhöhungsrahmen liegt bei 10,6 Prozent - rechnet man also das Porto aller Sendungen in den verschiedenen Arten zusammen, wird es entsprechend teurer. Ursprünglich wollte die Bundesnetzagentur einen niedrigeren Erhöhungsrahmen zulassen. Nach einer Gesetzesänderung musste der Regulierer seine Vorgaben aber neu berechnen und kam dann auf den höheren Wert.
Konkurrierende Paketdienste kritisierten die höheren Briefpreise scharf: Sie monieren, dass der Bonner Konzern dadurch mehr Geld hat, das er in seine Paketsparte investieren kann. Das verhindert aus ihrer Sicht einen fairen Wettbewerb. Wie viel Geld die Portoerhöhung der Post bringt, ist unklar. Schätzungen zufolge dürfte es sich um einen dreistelligen Millionen-Euro-Betrag handeln.
Der DAX-Titel bleibt angesichts der mittel- bis langfristig guten Perspektiven. Die Erhöhung des Briefportos beschert dem Unternehmen höhere Einnahmen bei unveränderten Kosten. Der Stoppkurs sollte bei 24,00 Euro belassen werden.
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die durch die durch die Publikation etwaig resultierende Kursentwicklung profitieren: Deutsche Post.
Mit Material von dpa-AFX