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08.04.2020 Marion Schlegel

Deutsche Post: Prognose gestrichen – das sagen jetzt die Analysten

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Die Deutsche Post sieht trotz der Corona-Krise keinen Bedarf für staatliche Finanzhilfen. "Wir sind in einer sehr stabilen Situation", sagte Post-Chef Frank Appel am Mittwoch in einer Telefonkonferenz mit Journalisten. Der Konzern sei sehr widerstandsfähig und "insbesondere bei der Bilanz sehr gut aufgestellt". Daher gebe es im Unternehmen keinerlei Diskussionen über mögliche staatliche Unterstützung. Während die Post im Express- und Frachtgeschäft, in der Lieferkettenlogistik und bei Werbepost zuletzt spürbare Rückgänge verbuchte, sei das Paketgeschäft auf ein Niveau gewachsen, wie man es normalerweise nur in der Vorweihnachtszeit sehe, sagte Appel.

Daher will die Post jetzt Mitarbeiter aus anderen Bereichen verstärkt im Paketgeschäft einsetzen. Auch Neueinstellungen seien geplant, sagte Appel.

Von ihrem Gewinnziel für das laufende Jahr hatte sich die Post am Vorabend verabschiedet. Der über Jahre hinweg angepeilte operative Gewinn von mehr als 5,0 Milliarden Euro für 2020 ist damit aus Sicht des Vorstands nicht mehr erreichbar.

Dies haben auch einige Analysten zum Anlass genommen, die Deutsche Post erneut unter die Lupe zu nehmen. Die US-Investmentbank Goldman Sachs hat die Deutsche-Post-Aktie nach den Zahlen auf der "Conviction Buy List" mit einem Kursziel von 46 Euro belassen. Das operative Ergebnis (Ebit) des Logistikkonzerns habe seine Prognose allerdings um 23 Prozent verfehlt, so Analyst Matija Gergolet. Dies sei nicht allein durch die Belastungen der Corona-Krise erklärbar.

Deutsche Post (WKN: 555200)

Das Analysehaus Warburg Research hat die Einstufung für Deutsche Post ebenfalls auf "Buy" mit einem Kursziel von 36,50 Euro belassen. Selbst in diesen turbulenten Zeiten dürfte der Logistikkonzern voraussichtlich gewinnbringend agieren, erläuterte Analyst Christian Cohrs seine Einschätzung. Eine robuste finanzielle Lage spreche zudem dafür, dass es bei der in Aussicht gestellten Dividende bleiben dürfte.

Vorsichtiger wird hingegen das Analysehaus Independent Research. Dieses hat die Deutsche Post von "Kaufen" auf "Halten" abgestuft und das Kursziel von 28 auf 27 Euro gesenkt. Vor allem wegen der erwarteten Belastungen durch die Corona-Krise habe er seine Gewinnprognosen (EPS) für den Logistikkonzern bis 2021 reduziert, so Analyst Sven.

Nach der Aufholjagd zuletzt legt die Deutsche Post am heutigen Mittwoch eine Verschnaufpause ein. Gut drei Prozent geht es nach unten. DER AKTIONÄR schließt sich aber der überwiegend optimistischen Einschätzungen der Analysten an. Langfristig rechnet DER AKTIONÄR mit einem deutlichen Comeback. Anleger können das aktuell günstige Bewertungsniveau des Blue Chips deswegen weiterhin nutzen und zugreifen.

Mit Material von dpa-AFX

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