Gestern Abend kam die Nachricht, die nicht mehr viele Marktteilnehmer überrascht haben dürfte: Auch die Deutschen Post wird das für 2020 gesteckte Ziel nicht erreichen (mehr unter: Deutsche Post: Prognose für 2020 zurückgezogen, Dividendenzahlung verschoben). Nun stellt sich die Frage, wie Anleger reagieren sollten.
DER AKTIONÄR rät dazu, weiterhin die Ruhe zu bewahren. Der negative Effekt der Corona-Krise wurde von der Deutsche Post bisher auf rund 200 Millionen Euro beziffert. Dies ist zwar ausreichend, um die ehrgeizige Prognose des Logistikriesen von einem EBIT in Höhe von 5,0 Milliarden Euro praktisch unerreichbar zu machen, aber kein Grund zu erhöhter Sorge.
Anders als bei vielen anderen DAX-Konzernen läuft ein Großteil des operativen Geschäfts derzeit planmäßig weiter. Im Paketgeschäft vermeldet die Deutsche Post sogar Mengen auf dem Niveau der Vorweihnachtszeit.
Auch die Analysten, die sich bisher geäußert haben, zeigen sich wenig überrascht und sehen nach wie vor reichlich Aufwärtspotenzial für die DAX-Titel: Die Experten des US-Analysehauses Jefferies raten beispielsweise weiterhin zum Kauf. Den fairen Wert der Aktie beziffern sie auf 34,00 Euro.
Die Deutsche Post hatte bereits zuvor angedeutet, dass die 2020er-Prognose durch die Corona-Krise gefährdet sei. Nun kam letztlich lediglich die Bestätigung - die den Großteil der Börsianer aber relativ kalt lässt. Die Aktie präsentiert sich weiterhin in robuster Verfassung. Anleger können das aktuell günstige Bewertungsniveau des Blue Chips weiterhin nutzen und zugreifen.
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