Trotz Rückgängen im Paketgeschäft und schwer abschätzbarer Folgen des Ukraine-Krieges blickt der Chef der Deutschen Post DHL, Frank Appel, weiter optimistisch nach vorn. Man rechne damit, dass man in diesem Jahr wie schon 2021 ein operatives Ergebnis (Ebit) von etwa acht Milliarden Euro machen werde.
Das sagte der Konzernchef laut einer vorab veröffentlichten Rede, die er am Freitag auf der Hauptversammlung des Bonner Konzerns (10.00 Uhr) halten will. Im Jahr 2021 hatte die Post ein starkes Ergebnis eingefahren. "Unsere Prognose bleibt positiv, auch ausgehend von unserer neuen Flughöhe".
Zuletzt hatte die Post allerdings sinkende Paketmengen verkünden müssen. Grund ist, dass die Menschen nicht mehr so viele Waren im Internet bestellen wie noch vor einem Jahr, als Corona-Maßnahmen das Leben einschränkten. Mit dem Minus hatte der Konzern aber gerechnet, nach eigener Darstellung liegt er hier im Plan. Andere Geschäftsbereiche – etwa das Frachtgeschäft – konnten zuletzt hingegen kräftige Zuwächse verzeichnen, sodass die Post insgesamt ein gutes Jahresauftakt-Quartal hinter sich hat.
Für den 60-jährigen Appel ist es seine vorletzte Hauptversammlung als Post-Vorstandsvorsitzender – am Ende des Aktionärstreffs 2023 endet seine Amtszeit. Bei der diesjährigen Hauptversammlung können sich die Anteilseigner des Logistikkonzerns auf eine höhere Dividende einstellen – die Post will 2,2 Milliarden Euro an die Aktionäre ausschütten, vor einem Jahr waren es 1,7 Milliarden Euro gewesen.
Anfang Februar war die Aktie der Deutschen Post deutlich unter Druck geraten. Im Bereich von 40 Euro konnte sie sich aber zuletzt stabilisieren. Für die Aktie gilt es nun, keine neuen Tiefs auszubilden. Ein deutlich positives Signal würde aber erst die Überwindung der 38-Tage-Linie bringen. Aus langfristiger Sicht ist das aktuelle Niveau aber eine gute Nachkaufchance bei dem Musterdepotwert.