Die Zahl der Beschwerden über die Deutsche Post sinkt weiter. Im Februar dieses Jahres seien auf Basis einer vorläufigen Auswertung rund 2.200 kritische Wortmeldungen zum Thema Post eingereicht worden, teilte die Bundesnetzagentur auf dpa-Anfrage mit. Das waren deutlich weniger als im Januar (3.788). Auch die Aktie der Post tritt wieder aufs Gaspedal.
Bei den Beschwerden ging es um verspätete, falsch eingeworfene oder beschädigte Sendungen, ob Briefe oder Pakete. Im vergangenen Oktober waren es 9.436 gewesen, nach diesem Monatshöchstwert sank die Zahl. Im November waren es dann 7.000 und im Dezember 6.900.
Die Post hatte im vergangenen Herbst lokale Probleme eingeräumt und diese mit einem zwischenzeitlich hohen Krankenstand und einer schwierigen Besetzung von offenen Stellen begründet. Das Unternehmen reagierte und leitete Gegenmaßnahmen ein. Bei den Beschwerden bei der Aufsichtsbehörde geht es um die Brief- und Paketbranche insgesamt, in den meisten Fällen richtet sich der Ärger aber gegen den Marktführer Deutsche Post DHL.
Im Vergleich zum Februar 2022 bleibt das Beschwerdelevel noch hoch: Damals hatten die Bonner Behörde rund 1.400 kritische Wortmeldungen erreicht, also etwa ein Drittel weniger als im Februar 2023. Mit Blick auf die Warnstreiks, die Verdi im vergangenen Monat in Deutschland ausgeführt hatte, ist die jüngste Monatszahl dennoch überraschend niedrig. Denn wegen der zeitlich befristeten Arbeitsniederlegungen verzögerte sich die Zustellung von Millionen Paketen und Briefen. Für viele Bundesbürger war das aber offensichtlich kein Anlass, sich bei der Bonner Behörde zu melden.
Die Post bewertete den Rückgang der Beschwerdezahl positiv. Dies sei ein weiterer Beleg, dass die Maßnahmen griffen.
Und auch die Aktie der Deutschen Post kann wieder zulegen. Am Freitag ging sie mit einem Plus von 2,4 Prozent auf 41,38 Euro aus dem Handel. Damit nimmt die Aktie nun wieder Kurs auf den Widerstand bei knapp 43 Euro, der aus den Höchstständen von August 2022 und Februar 2023 resultiert. Ein Sprung darüber wäre ein neues positives Signal. Die Aussichten bleiben nicht nur, was die Entwicklung der Beschwerden angeht, gut. Anleger bleiben an Bord.
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