Über viele Wochen hinweg schien die Aktie der Deutschen Post nahezu nur eine Richtung zu kennen. Ausgehend vom Corona-Tief im März hat sich der Kurs zwischenzeitlich mehr als verdoppelt. Nachdem es zunächst in der vorletzten Handelswoche im Zuge des Dividendenabschlags nach unten ging, verlor die Aktie am vergangenen Freitag erneut an Wert. Was steckt dahinter?
Neben den nach dem beeindruckenden Lauf durchaus verständlichen - und charttechnisch gesunden - Gewinnmitnahmen, könnten auch Sorgen über mögliche Streiks die Aktie belasten. Denn Ende vergangener Woche endete auch die zweite Verhandlungsrunde zwischen dem Konzern und der Gewerkschaft Verdi ergebnislos.
Während die Arbeitnehmer für ihre 140.000 Tarifbeschäftigten eine Lohnerhöhung von 5,5 Prozent bei einer Laufzeit von zwölf Monaten fordern, bietet die Post aktuell nur 1,5 Prozent - beide Parteien sind also noch sehr weit voneinander entfernt. Dementsprechend sorgen sich einige Marktteilnehmer, dass es demnächst zu Streiks bei der Post kommen könnte.
Die nächsten Verhandlungstermine sind indes für den 21. und 22. September vereinbart worden.
Es dürfte spannend werden, ob eine zeitnahe Einigung zwischen Post und Verdi gelingt. Nichtsdestotrotz bleiben die mittel- bis langfristigen Aussichten für die Post gut. Anleger können weiter beim Musterdepotwert zugreifen. Der Stopp sollte zur Gewinnsicherung auf 30,50 Euro nachgezogen werden.