Wer seinen Brief frankieren will, kann künftig zum Smartphone greifen und eine App nutzen. Wie die Deutsche Post DHL am Mittwoch in Bonn mitteilte, startet die "Mobile Briefmarke" am Markt. Hierbei können die Kunden in der App "Post & DHL" Porto buchen und bekommen dann einen Code aus Zahlen und Buchstaben. Diesen Code schreiben sie mit einem Stift auf den Briefumschlag, den die Post auf dem späteren Sendungsweg als frankiert erkennt. Einen Aufpreis gibt es nicht – bezahlt wird das, was das Porto kostet, zum Beispiel 80 Cent für einen Standardbrief. Der Service gilt nur für das Inland. Bezahlt wird über Paypal.
"Auch im Post- und Paketbereich spielt Digitalisierung eine immer größere Rolle – nicht als Ersatz für physische Kommunikation, sondern als Ergänzung", erklärte der zuständige Konzernvorstand Tobias Meyer.
Die Mobile Briefmarke löst das bisherige Handy-Porto ab, das 2008 eingeführt und nun eingestellt wurde. Hierbei konnte man das Porto über SMS buchen, allerdings wurde hier ein Aufpreis von zuletzt 39 Cent fällig. Zahlen zur Nutzung des Handyportos nannte das Unternehmen nicht.
Die Deutsche Post ist als ehemaliger Staatsmonopolist noch immer mit großem Abstand Marktführer im Briefmarkt. Der Markt schrumpft zwar wegen der Digitalisierung Jahr für Jahr um zwei bis drei Prozent, dennoch ist er lukrativ.
2019 wurden in Deutschland laut Bundesnetzagentur 14,2 Milliarden Sendungen im Briefbereich verschickt, die allermeisten davon sind Werbung und andere Firmenpost. Der Briefmarkt kam 2019 in Deutschland den Angaben zufolge auf einen Umsatz von 8,2 Milliarden Euro, von denen sieben Milliarden Euro auf die Deutsche Post entfielen. Den Rest teilen Wettbewerber wie Postcon und Pin unter sich auf. Diese Firmen sind auf Geschäftskunden fokussiert. Eine Porto-App wie die Deutsche Post haben sie nicht.
Die Commerzbank hat die Aktie der Deutschen Post auf "Buy" mit einem Kursziel von 50 Euro belassen. Er sehe die Aktie des Logistikkonzerns angesichts des starken Wachstums im Paketgeschäft weiter positiv, schrieb Analyst Adrian Pehl in einer am Mittwoch vorliegenden Branchenstudie.
Die Aktie der Deutschen Post hat seit ihrem Korrekturtief im März eine beeindruckende Entwicklung hinter sich. Derzeit befindet sich das Papier in einer Verschnaufphase. DER AKTIONÄR bleibt zuversichtlich für seinen Musterdepot-Wert. Auch für Käufe ist es noch nicht zu spät. Ein Stopp bei 33 Euro sichert nach unten ab.
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(Mit Material von dpa-AFX)