Beim Ausbau ihres Netzes von Paket-Abholautomaten setzt die Deutsche Post DHL verstärkt auf Bahnhofsstandorte. Der Bonner Konzern verkündete am Donnerstag eine Kooperation mit der Deutschen Bahn, der zufolge 800 sogenannte Packstationen unweit der Gleise installiert werden – der Großteil von ihnen soll schon dieses Jahr einsatzbereit sein.
Ein erster neuer Automat ging kürzlich am Leipziger Hauptbahnhof in Betrieb. Derzeit hat DHL bereits rund 100 Packstationen an Bahnhöfen, nun wird die Zusammenarbeit intensiviert. Die neuen Stationen haben neben dem traditionell gelben auch einen blauen Bereich. Den blauen Teil will die Bahn nutzen: Dort können Einzelhändler Pakete deponieren, damit zum Beispiel Pendler sie auf dem Heimweg mitnehmen können. Mit dieser Funktion sollen Bahnhöfe generell aufgewertet werden – dortige Ladengeschäfte können im Kampf um die Kundengunst mit einer Rund-um-die-Uhr-Abholmöglichkeit punkten.
In Sachen Paketautomaten hat die Deutsche Post DHL einen großen Vorsprung vor der Paket-Konkurrenz, die insgesamt eher zaghaft auf solche Stationen setzt. Derzeit hat DHL nach eigenen Angaben bundesweit rund 9.000 Packstationen, die auch an Tankstellen, Supermärkten, Wohnblocks und auf dem Gelände von Firmen zu finden sind. Parallel zur Bahn-Kooperation forciert DHL den Automatenausbau, bis Ende 2022 soll die Zahl der Packstationen bei etwa 11.500 liegen und Ende 2023 bei 15.000.
Anfang Februar war die Aktie der Deutschen Post im Zuge der allgemeinen Marktschwäche ebenfalls deutlich unter Druck geraten. Im Bereich von 40 Euro konnte sie sich aber zuletzt stabilisieren und wieder nach oben drehen. Die nächste Zielmarke liegt bei 50 Euro. Zuvor muss das Papier aber noch die 38-Tage-Linie überwinden. Das aktuelle Niveau ist eine langfristige Nachkaufchance bei dem Musterdepotwert.
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