Die Deutsche Post hat gestern die Zahlen für das dritte Quartal vorgelegt und die Gesamtjahresprognose konkretisiert. Mittlerweile haben sich zahlreiche Analysten zu Wort gemeldet. Einige zeigten sich eher wenig begeistert, andere wiederum sehen für die Anteilscheine des Bonner Logistikriesen noch enormes Potenzial.
So hat die britische Großbank Barclays die Einstufung für Deutsche Post nach endgültigen Zahlen zum dritten Quartal auf "Overweight" mit einem Kursziel von 74 Euro belassen, was mehr als 100 Prozent über dem gestrigen Schlusskurs liegt. Das erhöhte operative Gewinnziel (Ebit) liege nun auf dem Niveau der vom Unternehmen selbst ermittelten Markterwartung, so Analystin Alexia Dogani. Die Jahresprognose des Logistikkonzerns für den Free Cashflow liege über der Konsensschätzung.
Weitaus weniger euphorisch ist die DZ Bank. Analyst Dirk Schlamp hat den fairen Wert von 51 auf 48 Euro gesenkt, die Einstufung aber auf "Kaufen" belassen. Der für das Schlussquartal erwartete saisonale Aufschwung dürfte mit Blick auf die aktuellen Rahmenbedingungen geringer ausfallen als im Vorjahr. Die Normalisierung auf den Frachtmärkten könnte zudem in den kommenden Quartalen anhalten. Der Experte rechnet mit weiter rückläufigen Frachtraten und -volumina.
Die US-Investmentbank Goldman Sachs stuft die Post-Aktie mit "Neutral" ein und einem Kursziel von 38 Euro. Analyst Patrick Creuset nannte die neue, für 2022 in Aussicht gestellte operative Gewinnprognose (Ebit) konservativ. Das zu ihrer Erreichung notwendige Ebit im Schlussquartal liege unter der aktuellen Markterwartung.
DER AKTIONÄR hält ein Kursziel von 74 Euro für äußerst ambitioniert, sieht für den im historischen Vergleich sehr günstig bewerteten DAX-Titel aber ebenfalls noch reichlich Luft nach oben. Die Dividendenperle bleibt ein Kauf (Stoppkurs: 26,00 Euro).
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Mit Material von dpa-AFX