Die Aktie der Deutschen Bank hat im Februar fast 30 Prozent zugelegt und was macht der Großteil der Analysten? Die Experten verharren an der Seitenlinie und bleiben weiter skeptisch. Das ist das, was sich aus den direkten Empfehlungen des Konsens hervorgeht. Die Schätzungen für die Ertragslage der Bank haben die Analysten seit Januar aber deutlich nach oben angepasst. Ein Schönheitsfleck bleibt indes.
Die Deutsche Bank hat Anfang Februar ihre Zahlen für das abgelaufene Jahr vorgestellt. Klar, dass nach einer Veröffentlichung die Schätzungen nach oben oder unten angepasst werden. Bei dem Finanzinstitut sind die Experten für das laufende Jahr optimistischer geworden. Am 26.1. rechnete der Konsens der von der Bank selbst befragten Experten mit einem Nettogewinn von 685 Millionen Euro für 2021. Am vergangenen Dienstag waren es dann 849 Millionen Euro.
Investmentbank gibt weiter Gas
Dabei haben die Analysten vor allem ihre Gewinnaussichten für die Investmentbanking-Sparte erhöht. Der Vorsteuergewinn soll im laufenden Jahr dort nun von 1,84 auf 2,21 Milliarden Euro steigen. In der Privatkundenbank könnten mit 638 Millionen Euro vor Steuern 93 Millionen Euro mehr anfallen und das Asset Management dürfte laut Schätzungen mit 652 Millionen Euro brutto 63 Millionen mehr einfahren. Die Corporate Bank verliert nach den neuesten Berechnungen dagegen weiter an Boden.
Das Stimmungsbild zeigt, dass die Analysten mehrheitlich weiter davon ausgehen, dass hauptsächlich das Investmentbanking bei dem Geldhaus floriert. Niedrige Zinsen und höhere Rückstellungen könnten dagegen das Firmenkundengeschäft belasten. Insgesamt werden im Schnitt 4,4 Prozent Eigenkapitalrendite erwartet, was weniger als die von der Deutschen Bank ausgegebenen acht Prozent sind. Trotzdem glauben die Experten, dass eine Dividende von 22 Cent im nächsten Jahr ausgeschüttet wird.
Die Aktie hat gestern weiter kräftig zugelegt und nimmt nun die Marke von 11,00 Euro in Angriff. Der Widerstand bei 10,70 Euro bleibt heute in Reichweite. Anleger greifen weiter zu und setzen auf eine Beschleunigung der Aufwärtsbewegung. Die gestrigen Beschlüsse zu Corona-Lockerungen sollten kurzfristig weiter beflügeln.