Die Deutsche Bank will Kreisen zufolge mehr als ein Fünftel ihrer Stellen streichen. Das sind aktuell mehr als 20.000 Stellen, die wegfallen würden. Die Bank unter Führung von Vorstandschef Christian Sewing könnte diesen Schritt mit dem neuesten Umstrukturierungsplan womöglich schon in dieser Woche verkünden, berichtet die Nachrichtenagentur Bloomberg am Montag mit Berufung auf zwei mit dem Vorgang vertraute Personen. Am Wochenende hatte bereits das „Wall Street Journal" darüber berichtet. Die Aktie kann ihre vor Kurzem gestartete Aufholjagd vorerst fortsetzen.
Die offizielle Ankündigung dürfte spätestens am 8. Juli erfolgen, hieß es weiter. Eine Entscheidung gebe es aber noch nicht, auch die Zahl der eventuell betroffenen Mitarbeiter stehe noch nicht endgültig fest.
Die Deutsche Bank arbeite an Schritten zur Beschleunigung der Transformation, um die Profitabilität nachhaltig zu verbessern, erklärte eine Sprecherin per E-Mail auf Anfrage von Bloomberg. „Stakeholder" würden bei Bedarf darüber informiert.
Auf der Hauptversammlung Ende Mai hatte Sewing weitere Kürzungen angekündigt: „Wir sind zu harten Einschnitten bereit. Wir werden die Transformation beschleunigen." Im Fokus steht dabei vor allem das zuletzt verlustreiche Kapitalmarktgeschäft.
Gespanntes Warten
Langfristig zeigt der Trend der Deutsche Bank-Aktie weiterhin klar nach unten, wie der langfristige Zehn-Jahres-Chart zeigt. Die jüngste Erholung ist kaum wahrnehmbar. Ob die Aktie nun nachhaltig dreht, hängt nicht zuletzt davon ab, in welchem Ausmaß die Deutsche Bank die Kosten weiter senken wird. Die für den 7. Juli terminierte Aufsichtsratssitzung könnte zu einem entscheidenden Tag werden. Aus charttechnischer Sicht wäre zunächst der Sprung über die 7-Euro-Marke wichtig und anschließen die Rückeroberung der 200-Tage-Linie. Hiervon ist die Deutsche-Bank-Aktie aber noch deutlich entfernt. Vorerst kein Handlungsbedarf.
(Mit Material von dpa-AFX)